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11.11.2024 /12:34:28
FOKUS 1-Börsen trotz politischen Bebens auf Erholungskurs

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"Trump-Trade" lässt Bitcoin weiter steigen



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Continental und Hannover Rück nach Zahlen im Aufwind



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Delivery Hero bringt Nahost-Tochter an die Börse - Aktie gefragt





(Neu: Europäische Börsen)
Frankfurt, 11. Nov (Reuters) - Nach den Kursrückgängen
vom Freitag schlagen die Börsen in Europa in der neuen Woche
einen Erholungskurs ein. Der Dax <.GDAXI> und der
EuroStoxx50 <.STOXX50E> rückten am Montag gegen Mittag um jeweils
gut ein Prozent auf 19.465 und 4861 Punkte vor. Zum
Wochenschluss hatten sie fast genauso viel verloren.

Für Verunsicherung bei Anlegern sorgt derzeit der Sieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl und der Zusammenbruch der Ampel-Koalition. "Doch auch in der turbulenten US-Wahlwoche hat die 19.000 beim Dax gehalten", kommentierte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. "Es ist beinahe erstaunlich, wie ruhig die Anlegerinnen und Anleger in der aktuellen Marktphase reagieren. Offensichtlich überwiegt an den Börsen aktuell die Hoffnung auf eine unmittelbar bevorstehende Jahresend- beziehungsweise Weihnachtsrally."

BITCOIN KNACKT 82.000-DOLLAR-MARKE

Die Investoren griffen auch beim Bitcoin <BTC=> zu. Die umsatzstärkste Kryptowährung setzte ihre Rekordjagd fort und sprang zeitweise um 7,7 Prozent in die Höhe. Mit 82.413 Dollar war sie so teuer wie nie. Auch andere Cyber-Devisen wie Ethereum <ETH=> und Ripple <XRP=> gewannen gut acht und sechs Prozent. Für gute Stimmung am Kryptomarkt sorgte die Hoffnung auf regulatorische Erleichterungen, die Trump beim Kampf um das Weiße Haus in Aussicht gestellt hatte. "Für Bitcoin und Co dürfte spätestens ab Januar ein neues regulatorisches Zeitalter schlagen", kommentierte Experte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. "Dass Bitcoin und Co erstmals Platz im US-Wahlkampf gefunden haben, unterstreicht abermals die Bedeutung der Anlageklasse und zeigt, dass diese gekommen ist, um zu bleiben."

Gleichzeitig blicken die Dax-Anleger auf die weiteren Entwicklungen in der deutschen Politik. "Das Hin und Her der politischen Einflüsse spiegelt sich derzeit fast eins zu eins in der Kursentwicklung des Dax wider", kommentierte Jochen Stanzl, Chefanalyst beim Broker CMC Markets. "Auf der einen Seite herrscht zwar Erleichterung, dass Deutschland vor Neuwahlen steht, diese aber wird durch die Unsicherheit über den potenziellen Wahlausgang wieder etwas getrübt."

Am Montag berät Bundeswahlleiterin Ruth Brand mit den Landeswahlleitern das weitere Vorgehen, um die von Kanzler Olaf Scholz (SPD) angestrebte Neuwahl zu organisieren. Brand hatte vergangene Woche aus organisatorischen Gründen vor einer überstürzten Wahl gewarnt.

CONTINENTAL UND HANNOVER RÜCK STEIGEN NACH ZAHLEN

Im Rampenlicht bei den Einzelwerten stand unter anderem Continental <CONG.DE> mit einem Kurssprung von sieben Prozent. Der Sparkurs des Autozulieferers zeigt Früchte: Der bereinigte Betriebsgewinn legte im abgelaufenen Quartal um gut ein Drittel zu.

Die Investoren griffen ebenfalls bei Hannover Rück <HNRGn.DE> zu. Der Rückversicherer hat seine Gewinnprognose angesichts der bisher glimpflich verlaufenden Hurrikan-Saison erhöht und traut sich im kommenden Jahr noch mehr zu. Die Aktie kletterte nach der Ankündigung um 3,5 Prozent.

Gefragt war auch die Aktie von Delivery Hero <DHER.DE>, die um gut zwei Prozent stieg. Der deutsche Lebensmittel-Lieferdienst will beim milliardenschweren Börsengang seiner boomenden Nahost-Tochter Talabat 15 Prozent der Anteile versilbern.

Nach unten ging es dagegen für Borussia Dortmund <BVB.DE> (BVB). Dem Fußball-Bundesligisten fehlen die gewohnten Transfererlöse. Im ersten Quartal der Saison 2024/25 schrumpfte der Gewinn vor Steuern auf 1,7 (Vorjahr: 58,9) Millionen Euro zusammen, weil der BVB 63 Millionen Euro weniger Ablöse für Spieler kassierte als ein Jahr zuvor. Damals hatte allein Jude Bellingham 113 Millionen Euro eingebracht, diesmal war Niclas Füllkrug mit 27 Millionen Euro der lukrativste Abgang.

(Bericht von Zuzanna Szymanska, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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