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22.12.2024 /07:02:27
Haftbefehl gegen Tatverdächtigen wegen Anschlags in Magdeburg

Berlin, 22. Dez (Reuters) - Die Staatsanwaltschaft Magdeburg hat nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in der Stadt Haftbefehl für den Tatverdächtigen wegen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes beantragt. Der 50-Jährige sei am Samstagabend dem Haftrichter vorgeführt worden, teilte die Polizei am Sonntagmorgen mit. Der Haftrichter am Amtsgericht Magdeburg habe Untersuchungshaft wegen fünffachen Mordes, mehrfachen versuchten Mordes und mehrfacher gefährlicher Körperverletzung angeordnet. Der mutmaßliche Täter sei in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden.

Am Freitagabend war der aus Saudi-Arabien stammende Mann mit einem Pkw in den Weihnachtsmarkt im Zentrum Magdeburgs gefahren. Fünf Menschen kamen dabei ums Leben, 200 Menschen wurden verletzt, etwa 40 von ihnen schwer oder sehr schwer. Bei den Todesopfern handelt es sich nach Polizeiangaben um einen neunjährigen Jungen sowie um vier Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren.

Der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens hatte am Samstag von einem Anschlag gesprochen. "Ob es ein Terroranschlag war, wissen wir noch nicht", sagte er. Der Tatverdächtige, ein Arzt, lebt seit 2006 in Deutschland und war den Behörden nicht als Islamist bekannt. Im Gegenteil soll er sich bei zahlreichen Gelegenheiten in den vergangenen Jahren als Kritiker eines radikalen Islams geäußert haben. Er hatte sich für Dissidenten aus Saudi-Arabien eingesetzt und Deutschland wegen seiner Politik den Regimekritikern gegenüber kritisiert und gedroht.

(Bericht von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte))

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