Nachricht


30.09.2024 /07:52:01
Grüezi bei Swiss Investor News am Montag, 30. September 2024

* NAHOST - Ungeachtet der Rufe nach einer Waffenruhe bekämpfen sich Israel und die radikalislamische Hisbollah im Libanon mit unverminderter Härte weiter. Das israelische Militär teilte am Sonntag mit, die Luftwaffe habe Dutzende Ziele angegriffen, darunter Abschussanlagen und Waffenlager. Nach dem Tod des langjährigen Hisbollah-Anführers Sajjed Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff setzte die vom Iran unterstützte Miliz ihrerseits Angriffe auf Israel fort.

* In ÖSTERREICH ist die rechtspopulistische Freiheitliche Partei (FPÖ) erstmals bei einer Nationalratswahl als stimmenstärkste Kraft hervorgegangen. Die EU- und islamkritische Partei konnte beim Urnengang am Sonntag kräftig zulegen und kommt auf 28,8 Prozent der Wählerstimmen nach 16,2 Prozent bei der Wahl 2019, ergab eine aktualisierte Hochrechnung des Instituts Foresight für die Nachrichtenagentur APA und den ORF. Die FPÖ erreicht damit ihr bisher bestes Ergebnis. "Es ist ein Stück Geschichte, das wir heute geschrieben haben", sagte Parteichef Herbert Kickl vor seinen Anhängern bei der FPÖ-Wahlfeier in Wien. Um regieren zu können, braucht die für ihren scharfen Asylkurs bekannte Partei allerdings einen Bündnispartner. Ob das gelingt, ist offen.

SCHWEIZ:

* UBS <UBSG.S> - Die Verschärfung der Kapitalanforderungen für Großbanken in der Schweiz könnte nach Ansicht des Verwaltungsratschefs der Großbank, Colm Kelleher, dem Finanzplatz schaden. "Zu hohe Kapitalanforderungen ersticken die Wettbewerbsfähigkeit", sagte Kelleher der Zeitung "SonntagsBlick". "Es zeichnet sich ab, dass die Schweiz das bereits weltweit strengste Regime vor allen anderen Ländern weiter verschärfen wird." Kelleher wollte sich nicht zu Zahlen äußern. "Der Too-big-to-Fail-Bericht (der Regierung, Anm.) enthält 22 Empfehlungen. Ich stimme mit den meisten überein", sagte er. "Womit ich aber wirklich ein großes Problem habe, ist die Erhöhung der Kapitalanforderungen. Das macht einfach keinen Sinn. Das ist nicht mehr als eine Beruhigungspille für das Volk", fügte der UBS-Verwaltungsratspräsident hinzu. "Wir sollten uns auf wichtigere Themen fokussieren, wie das Liquiditätsmanagement und vor allem die volle Abwicklungsfähigkeit einer Bank."

* MEYER BURGER <MBTN.S> - Der Solarmodulhersteller hat die Halbjahresbilanz zum dritten mal verschoben. Die Geschäftsabschluss per Ende Juni soll nun bis 31. Oktober vorgelegt werden, teilte die Firma Freitagabend mit. Vorläufigen Zahlen zufolge wurde in den ersten sechs Monaten ein Umsatz von 48,7 Millionen Franken erwirtschaftet und die liquiden Mittel beliefen sich Ende Juni auf 158,6 Millionen Franken. "Wie bereits am 18. September 2024 gemeldet, befindet sich Meyer Burger in einem Restrukturierungsprogramm, das die Rückkehr zur Profitabilität ermöglichen soll", erklärte das Unternehmen. "Zur Schließung der verbleibenden Finanzierungslücke werden aktuell verschiedene Möglichkeiten verfolgt." Die unter Druck geratene Meyer Burger will mit neuem Management und schlankeren Strukturen wieder auf Kurs kommen.

* ARBONIA <ARBNO.S> - Der Bauzulieferer hat Uwe Schiller zum Finanzchef ernannt. Er löst am 1. Oktober 2024 CFO Daniel Wüest ab, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt.

* ADDEX <ADXN.S> - Die Biotechfirma hat das erste Halbjahr dank dem Verkauf von Geschäftsteilen mit einem Gewinn von zehn Millionen Franken abgeschlossen. Ende Juni verfügte das Unternehmen über 3,8 Millionen Franken Bar- und bargeldähnliche Mittel.

INTERNATIONAL - FIRMEN UND BRANCHEN:

* COMMERZBANK <CBKG.DE> - Der deutsche Finanzminister Christian Lindner hat sich laut seinem persönlichen Wirtschaftsberater im Streit um eine mögliche Übernahme der Bank durch die italienische Unicredit nicht festgelegt. Lindner sei in der Angelegenheit zurückhaltender als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der sich klar gegen die Schritte von Unicredit-Chef Andrea Orcel positioniert habe, sagte der Ökonom Lars Feld der italienischen Zeitung "Il Sole 24 Ore".

* BAYWA <BYWGnx.DE> - Der angeschlagene Agrar- und Baustoff-Konzern BayWa bekommt eine weitere Finanzspritze über eine halbe Milliarde Euro und bis zum Jahresende Zeit, seine Finanzen auf gesunde Füße zu stellen. Die wichtigsten Gläubigerbanken stellten bis Ende Dezember weitere 500 Millionen Euro an Überbrückungskrediten zur Verfügung, teilte die BayWa mit. Sie verlängerten zudem die Stillhaltevereinbarung, die bestehenden Kredite nicht fällig zu stellen, um drei Monate ebenfalls bis zum Jahresende. "Damit würde es gelingen, die Finanzierung der BayWa AG bis Ende des Jahres 2024 zu sichern und die Grundlage für eine daran anschließende langfristige Finanzierungslösung bis Ende 2027 zu schaffen", hieß es in der Mitteilung. Die Eckpunkte dafür würden aber noch unter anderem mit den Banken und den Eigentümern verhandelt.

INTERNATIONAL - ZENTRALBANKEN UND KONJUNKTUR:

* CHINA/IMMOBILIEN - China will dem kriselnden Immobiliensektor weiter auf die Beine helfen. Wie weitgehend an den Finanzmärkten erwartet, wies die Notenbank alle Geschäftsbanken an, die Zinsen auf laufende Wohnungsbaudarlehen zu senken. Sie sollen laut dem Beschluss vom Sonntag bis Ende Oktober schrittweise um mindestens 30 Basispunkte unter den Schlüsselsatz Loan Prime Rate (LPR) fallen, der zur Preisgestaltung von Hypotheken dient. Er basiert auf Vorschlägen, die Geschäftsbanken bei der Notenbank einreichen. Der fünfjährige LPR liegt bei 3,85 Prozent. Chinas Immobilienmarkt befindet sich seit 2021 in der Krise.

* CHINA/INDUSTRIE/DIENSTLEISTER - Die chinesische Wirtschaft kämpft weiterhin mit Schwierigkeiten. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe stieg im September zwar leicht auf 49,8 Punkte an, blieb aber den fünften Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, wie Daten des Nationalen Statistikbüros (NBS) zeigten. Auch der Dienstleistungssektor verzeichnete verliert an Schwung. Der PMI für den Dienstleistungssektor fiel auf 49,9 und verzeichnete damit den ersten Rückgang seit Dezember letzten Jahres, während der PMI für das Baugewerbe von 50,6 im Vormonat auf 50,7 stieg.

* JAPAN/ZENTRALBANK - Japans designierter Ministerpräsident Shigeru Ishiba will die Geldpolitik des Landes angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen tendenziell locker halten. "Das ist etwas, das die Bank von Japan entscheiden wird, die für die Preisstabilität zuständig ist, in enger Zusammenarbeit mit der Regierung", sagte Ishiba dem öffentlich-rechtlichen Sender NHK am Sonntag (Ortszeit) auf die Frage nach weiteren Zinserhöhungen durch die Zentralbank.

* JAPAN/WIRTSCHAFT - Die japanische Industrieproduktion ist im August stärker als erwartet eingebrochen. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe sei im Vergleich zum Vormonat um 3,3 Prozent gesunken, teilte das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie mit. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Rückgang um 0,9 Prozent gerechnet. Der Rückgang sei vor allem auf einen Produktionsrückgang in der Automobilindustrie zurückzuführen. Zudem sei die Herstellung von Halbleiteranlagen wegen der schwächeren Auslandsnachfrage zurückgefahren worden. Insbesondere die Exporte von Chipmaschinen nach Taiwan seien im August deutlich gesunken.

* EZB-Chefin Christine Lagarde steht Abgeordneten im Europaparlament Rede und Antwort. Die Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss ist nur wenige Wochen vor dem nächsten Zinsentscheid anberaumt, der am 17. Oktober ansteht. Die EZB hatte im Juni die Zinswende nach unten vollzogen und im September nachgelegt.

* USA/FED/POWELL - US-Notenbankchef Jerome Powell spricht am Abend (19.55 Uhr MESZ) auf einer Finanzkonferenz in Nashville im Bundesstaat Tennessee. Er dürfte dabei Gelegenheit haben, den Finanzmärkten Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Pfad der Federal Reserve zu geben.

* DEUTSCHLAND/PREISE/VORLÄUFIG - Die Daten zu den deutschen Verbraucherpreisen im September stehen an. Von Reuters befragte Ökonomen erwarten einen Rückgang der Jahresteuerung auf 1,7 Prozent. Sinkende Preise für Benzin, Strom und Erdgas hatten die Inflationsrate im August auf 1,9 Prozent und damit erstmals seit mehr als drei Jahren unter die Zwei-Prozent-Marke gedrückt. Aus Expertensicht mehren sich damit die Anzeichen, dass die Inflation hierzulande vorerst unter Kontrolle sein dürfte.

INTERNATIONAL - POLITIK:

* NAHOST - Nach den jüngsten Raketenangriffen haben Israels Streitkräfte mit einem Gegenschlag im Jemen reagiert. Kampfjets hätten militärische Ziele der mit dem Iran und der Hamas verbündeten Huthi-Rebellen attackiert, teilte das israelische Militär mit. Es seien Kraftwerke und ein Hafen für Ölimporte im Jemen angegriffen worden. Nach Angaben des von den Huthi-Rebellen kontrollierten Gesundheitsministeriums starben dabei vier Menschen, 29 Personen sollen verwundet worden sein. Nach den Konflikten mit dem Libanon und dem Gazastreifen droht Israel damit eine Eskalation an einer dritten Front.

* NAHOST - Bei einem israelischen Angriff im Beiruter Stadtteil Kola sind nach Angaben der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) drei ihrer Anführer getötet worden. Der Angriff sei gezielt auf das Viertel in der libanesischen Hauptstadt gerichtet gewesen, teilte die militante Palästinenserorganisation mit. Weitere Details zu den Opfern werden zunächst nicht genannt.

* DEUTSCHLAND/AFD - Der Bundestag wird laut einem Medienbericht demnächst über einen Gruppenantrag abstimmen, in dem beim Bundesverfassungsgericht ein Parteiverbotsverfahren gegen die AfD beantragt wird. Der Antrag wird nach Informationen der Zeitung "Die Welt" von einzelnen Abgeordneten von SPD, CDU/CSU, Grünen und Linken unterstützt, nicht aber von den gesamten Fraktionen. Er sei seit Monaten vorbereitet und kürzlich finalisiert worden.

* DEUTSCHLAND/MIGRATION - Der Vizechef der Unions-Fraktion, Jens Spahn, fordert eine Umkehr in der Migrationspolitik. "Wir müssen prüfen, wie wir internationale Regelungen ändern oder auf eine Interpretation dringen können, die heutigen Umständen Rechnung trägt", sagte Spahn der Zeitung "Die Welt". Die Genfer Flüchtlingskonvention sei in den 50er-Jahren entwickelt und nie in Kombination mit "der heutigen Massenmigration" gedacht gewesen.

* ARGENTINIEN - Der argentinische Präsident Javier Milei hat wegen der schlimmsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten einen Umbruch bei den kommenden Zwischenwahlen im nächsten Jahr angekündigt. "Wir haben die nationale Partei ins Leben gerufen", sagte Milei im Lezama-Park im Zentrum von Buenos Aires am Samstag (Ortszeit) bei einer Kundgebung zur Gründung seiner politischen Partei. "Von nun an wird es nur noch gute Nachrichten geben.

* FRANKREICH/STEUERN - Frankreichs neuer Premierminister Michel Barnier erwägt einem Medienbericht zufolge eine vorübergehende Erhöhung der Körperschaftssteuer für die größten Unternehmen des Landes sowie eine Steuer auf Aktienrückkäufe. Mit den Einnahmen solle ein klaffendes Loch in den öffentlichen Finanzen gestopft werden, berichtete die Zeitung "Le Monde". Barnier, der sein Amt Anfang des Monats angetreten hat, sieht sich bereits mit einer wachsenden Haushaltskrise konfrontiert, da die Steuereinnahmen schwächer als erwartet und die Ausgaben höher als geplant sind.

* UKRAINE - Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht zum Montag erneut Ziel mehrerer russischer Drohnenangriffe geworden. Nach Angaben des ukrainischen Militärs waren Flugabwehreinheiten stundenlang damit beschäftigt, mehrere Angriffswellen abzuwehren. "Mehrere feindliche Drohnen befinden sich über und in der Nähe der Hauptstadt", teilte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko über den Messengerdienst Telegram mit. Augenzeugen berichteten von zahlreichen Explosionen in Kiew, die auf den Einsatz von Flugabwehrsystemen hindeuteten. Objekte seien in der Luft getroffen worden. Berichte über Schäden oder Opfer durch die jüngsten Angriffe lagen zunächst nicht vor.

RATINGS:

* TEMENOS <TEMN.S> - Barclays senkt Kursziel auf 56 (58) Franken

MÄRKTE:

* Die ASIATISCHNE Aktienmärkte haben am Montag keine einheitliche Richtung gefunden.

* Die US-BÖRSEN haben sich am Freitag uneinheitlich präsentiert. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,3 Prozent höher auf einem Rekord von 42.313 Punkten. Der technologielastige Nasdaq <.IXIC> gab dagegen 0,4 Prozent auf 18.119 Zähler nach. Der breit gefasste S&P 500 <.SPX> ging 0,1 Prozent tiefer bei 5738 Stellen aus dem Handel. Im Verlauf hatten anhaltende Zinssenkungsfantasien die New Yorker Märkte gestützt.

INDIKATOREN DES TAGES:
Local TimeCountryIndicatorPeriodPollPriorUnit
08:00DEImport Prices MMAug-0.2-0.4Percent
08:00DEImport Prices YYAug0.30.9Percent
14:00DECPI Preliminary MMSep0.1-0.1Percent
14:00DECPI Preliminary YYSep1.71.9Percent
15:45USChicago PMISep46.746.1Index

Die Prognosen sind Konsensschätzungen einer Reuters-Umfrage.

Mehr Information unter:

TERMINE SCHWEIZ:

09:00 - Swiss National Bank's forex intervention volume

09:00 - KOF Leading Indicator

10:30 - Roche Pharma Day

TERMINE INTERNATIONAL:

* FIRMEN UND MÄRKTE

19:00 - Lufthansa will host a media event in Frankfurt with its CEO Carsten Spohr

* KONJUNKTUR UND GELDPOLITIK

03:30 - China (Mainland) - Non-Manufacturing PMI

03:45 - China (Mainland) - Caixin PMIs

08:00 - United Kingdom - GDP Final

08:00 - Germany - Import Prices

14:00 - Germany - Flash Iinflation

14:50 -? Federal Reserve Board Governor Michelle Bowman discusses the economic outlook and monetary policy before the Georgia Bankers Association President/CEO Conference in Charleston, S.C.

15:00 - Introductory statement by ECB President Christine Lagarde at ECON Hearing before the Committee on Economic and Monetary Affairs (ECON) of the European Parliament in Brussels

15:30 - ECB calls for bids in 7-day liquidity operation

19:55 - Federal Reserve Chairman Jerome Powell speaks on the economic outlook before the National Association for Business Economics 66th Annual Meeting "Finding Harmony in the Noise: Transitioning to a New Normal" in Nashville, Tenn.

22:10 - Bank of England policymaker Megan Greene takes part in a panel discussion at economics conference in Nashville

Have a nice day!

Paul Arnold und Mateusz Dobrzyniewski

Wenn Sie unser tägliches, kostenloses News Briefing "Grüezi bei Swiss Investor News" auch auf Ihrem Mobilfunkgerät erhalten möchten, können Sie sich gerne jederzeit online dafür registrieren:

http://solutions.refinitiv.com/MNCGrueziSubscriptionpage

Falls Sie Fragen dazu haben, wenden Sie sich bitte an Ihren LSEG Client Trainer oder kontaktieren Sie marketing.automation@lseg.com. Vielen Dank!

(Zusammengestellt von den Reuters-Redaktionen in Zürich, Frankfurt, Berlin und Danzig. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 30 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) und +49 30 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.