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30.09.2024 /08:58:13
Weniger Firmen wollen laut Ifo Preise erhöhen - "Krise verringert Spielräume"

Berlin, 30. Sep (Reuters) - Immer weniger Unternehmen in Deutschland wollen ihre Preise erhöhen. Die Preiserwartungen insgesamt sanken im September auf 13,8 Punkte, nach 16,1 Zählern im August, und damit auf den niedrigsten Wert seit Februar 2021, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag mitteilte. "Die wirtschaftliche Krise verringert die Spielräume für die Unternehmen, ihre Preise anzuheben", sagt Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. "Damit dürfte die Inflationsrate in Deutschland in den kommenden Monaten unter der Zwei-Prozent-Marke bleiben, die die Europäische Zentralbank anstrebt."

Für die kurzfristige Entwicklung der Verbraucherpreise spielen den Ökonominnen und Ökonomen zufolge insbesondere die Preiserwartungen in den konsumnahen Wirtschaftszweigen eine Rolle. Diese seien spürbar zurückgegangen auf 18,2 Punkte, nach 25,0 im August. Dazu haben laut Ifo sowohl die Einzelhändler als auch die konsumnahen Dienstleister beigetragen. Auch im Bauhauptgewerbe und bei den unternehmensnahen Dienstleistern, samt Großhandel, sind die Preiserwartungen gesunken auf minus 0,3 und 17,9 Punkte, nach 2,3 und 18,9 im August. Nur in der Industrie gab es einen leichten Anstieg auf 6,1 Punkte, nach 5,1 im August.

Die Punkte bei den Ifo-Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Firmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei plus 100 Punkten. Würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei minus 100 Zähler. Die Höhe der geplanten Preisänderung fragt das Ifo nicht ab.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Christian Rüttger - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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