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27.09.2024 /13:02:08
WDHLG-Studie - Bis 2034 muss jede vierte Pharma-Stelle neu besetzt werden

(beseitigt Tippfehler in der Überschrift)
Berlin, 27. Sep (Reuters) - Der deutschen
Pharmaindustrie droht einer Studie zufolge ein gravierender
Fachkräftemangel. Bis 2034 müssten knapp 40.000 Stellen
altersbedingt neu besetzt werden, heißt es in der am Freitag
veröffentlichten Analyse des Branchenverbandes vfa. Das sei etwa
jede vierte Stelle - und das, obwohl die Pharmabranche eine
vergleichsweise junge Belegschaft aufweise.

"Der Fachkräftemangel stellt eine der größten Herausforderungen für die Pharmaindustrie und für die gesamte Wirtschaft dar", sagte vfa-Chefvolkswirt Claus Michelsen. "Ohne gezielte Maßnahmen droht ein Rückgang der Innovationskraft in einer Schlüsselindustrie des Standorts Deutschland." Die Alterung der Gesellschaft macht sich auch am Arbeitsmarkt bemerkbar: 5,8 Millionen Beschäftigte seien 60 Jahre oder älter. In den kommenden fünf Jahren dürften viele von ihnen in den Ruhestand gehen und große Lücken in die Belegschaften reißen.

Der Auswertung zufolge können verschiedene Potenziale gehoben werden, um dem vorzubeugen. So würden in Deutschland rund zwölf Millionen Menschen in Teilzeit arbeiten, etwa wegen der Betreuung und Pflege Angehöriger. Rund drei Viertel von ihnen würden ihre Arbeitszeit unter besseren Bedingungen ausweiten. Zusätzlich gebe es rund drei Millionen Menschen, die derzeit nicht arbeiten, aber bereit wären, eine Beschäftigung aufzunehmen. Flexible Arbeitszeitmodelle, bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten und gezielte Weiterbildungsangebote könnten hier helfen, so der Verband.

Neben der besseren Nutzung inländischer Potenziale sei auch eine gezielte Anwerbung ausländischer Fachkräfte von zentraler Bedeutung, um den Fachkräftemangel in der Pharmaindustrie zu mildern. "Deutschland muss sich im internationalen Wettbewerb um Talente besser positionieren", sagte Chefvolkswirt Michelsen. "Wir benötigen schnelle und unkomplizierte Verfahren für den Zuzug qualifizierter Fachkräfte."

(Bericht von Rene Wagner - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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