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16.09.2024 /17:09:05
Israel - Zeit für diplomatische Lösung des Konflikts mit der Hisbollah läuft ab

Jerusalem, 16. Sep (Reuters) - Die Zeit für eine diplomatische Lösung der anhaltenden Gefechte mit der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz läuft nach Darstellung von Israels Verteidigungsminister Joaw Gallant ab. Dieser habe US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in einem Telefonat erklärt, die Chance auf ein Rahmenabkommen schwinde, erklärte sein Büro am Montag. Solange die Hisbollah mit Sitz im Libanon sich weiter mit der Hamas im Gazastreifen verbünde, sei der Kurs klar. Der US-Sondergesandte Amos Hochstein hält sich gegenwärtig in Israel auf, um die Lage an der israelisch-libanesischen Grenze zu erörtern.

Zwar steht weltweit der Gaza-Krieg im Vordergrund, der am 07. Oktober 2023 mit dem Überraschungsangriff der radikal-islamischen Hamas aus dem Gazastreifen heraus auf Israel begann. Am folgenden Tag nahm die Hisbollah aus Solidarität ihren Raketenbeschuss auf. Die inzwischen fast täglichen Gefechte umfassen auch Artilleriefeuer und israelische Luftangriffe. Die Kämpfe haben die Befürchtung genährt, der Konflikt könne auf die Region übergreifen. Dann könnten die Erzfeinde Iran und USA auch mit hineingezogen werden. Hunderte Hisbollah-Kämpfer und Dutzende israelische Soldaten sowie Zivilisten sind ums Leben gekommen. Zudem sind Zehntausende Menschen auf beiden Seiten der Grenze aus der Region geflohen.

Israelische Regierungsvertreter haben seit längerem erklärt, der gegenwärtige Zustand an der Nordgrenze sei nicht haltbar. Medienberichten vom Montag zufolge hat der Chef des Nordkommandos der Armee einen schnellen Einsatz empfohlen, um eine Pufferzone im Südlibanon zu schaffen. Allerdings sind viele israelische Soldaten durch den Gaza-Krieg gebunden. Eine Stellungnahme der Hisbollah lag zunächst nicht vor.

(Bericht von James Mackenzie Geschrieben von Scot W. Stevenson redigiert von Kerstin Dörr Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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