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DIHK: Unsicherheit für Unternehmen noch größer geworden |
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BDI: Brauchen schnell handlungsfähige Regierung |
(neu: mit DIHK, BDI, IG Metall, Deutsche Bank, Münchner Rück) |
Berlin, 07. Nov (Reuters) - |
Nach dem Bruch der Ampel-Koalition fordern Wirtschaftsverbände, Unternehmen und Gewerkschaften eine schnelle Rückkehr zu stabilen politischen Verhältnissen. "Die Unsicherheiten für die Unternehmen sind mit dem Bruch der Regierungskoalition noch größer geworden", sagte der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian, am Donnerstag. "Wir hoffen deshalb auf eine kurze Übergangsphase." Industrie-Präsident Siegfried Russwurm verwies auf das ohnehin schon schwierige Umfeld. "Angesichts der weltpolitischen Lage und der schlechten wirtschaftlichen Entwicklung des Standorts Deutschland brauchen wir jetzt so schnell wie möglich eine neue, handlungsfähige Regierung mit eigener parlamentarischer Mehrheit", sagte der BDI-Chef.
Auch Unternehmen wollen das. |
Deutsche-Bank <DBKGn.DE>-Chef Christian Sewing forderte zügige |
Reformen und einen stabilen Rahmen für die Finanzierung von |
Investitionen in der Wirtschaft. Deutschland könne sich keinen |
Stillstand mehr erlauben. "Jeder Monat mit fehlenden Reformen |
wird später nichts anderes als ein fehlendes Wachstumsjahr |
sein", schrieb er auf LinkedIn. Jetzt gehe es darum, eine |
stabile und zukunftsorientierte Regierung zu bilden. |
Auch der weltgrößte Rückversicherer Münchener |
Rück <MUVGn.DE> dringt auf die rasche Bildung einer stabilen |
Regierung. Es sei "für uns natürlich, glaube ich, wie für die |
gesamte deutsche Wirtschaft Stabilität in den Rahmenbedingungen |
sehr, sehr wichtig", sagte Finanzvorstand Christoph Jurecka in |
einer Telefonkonferenz zur Quartalsbilanz des Konzerns. |
"Insofern haben wir ein großes Interesse daran, eine |
schlagkräftige Regierung auch möglichst schnell zu haben." |
"KOMMT ZUR UNZEIT" |
Gewerkschaften machen ebenfalls Druck. "Dieses Land, die |
Menschen, die hier leben und arbeiten haben Stabilität, |
Sicherheit und vor allem Zuversicht verdient", sagte |
IG-Metall-Chefin Christiane Benner. "Jetzt müssen schnell klare |
Entscheidungen über die nächsten Schritte getroffen werden." |
Wirtschaft und Gesellschaft bräuchten jetzt dringlicher denn je |
eine handlungsfähige Regierung, eine konstruktiv arbeitende |
Opposition und einen aktiven Staat. |
Ähnlich äußerte sich der Bundesverband Großhandel, |
Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). "Aus der tiefen |
wirtschaftlichen Krise ist nun mutwillig eine politische Krise |
gemacht worden", sagte BGA-Präsident Dirk Jandura. "Diese Art |
von Führung hat niemand bestellt und niemand verdient." Statt |
das Land schwere See zu lenken, gebe der Bundeskanzler das |
Steuerrad aus der Hand. "Wir fordern Neuwahlen, und zwar so |
schnell wie möglich", betonte Jandura. Das verlangt auch der |
Verband der Chemischen Industrie (VCI). "Das Ampel-Aus kommt zur |
Unzeit", sagte dessen Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große |
Entrup. "Wir brauchen jetzt schnell Klarheit. Eine monatelange |
Hängepartie und politischen Stillstand können wir uns nicht |
leisten." |
Die Familienunternehmer finden das Ende der |
Ampel-Regierung gut. "Jede Woche länger mit einer politisch |
gelähmten Regierung ist in dieser Wirtschaftskrise ein schwerer |
Fehler", sagte Verbandspräsidentin Marie-Christine Ostermann. |
Der Kanzler müsse deshalb schon vor dem 15. Januar den Weg für |
Neuwahlen frei machen. |
(Bericht von Rene Wagner und Alexander Hübner, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)