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Drohender Shutdown im Blick |
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Eli Lilly steigen nach Daten von Konkurrenzmittel |
(Neu: Schlusskurse) |
Frankfurt, 20. Dez (Reuters) - Anleger an der Wall |
Street haben am Freitag wieder Hoffnung auf stärkere |
Zinssenkungen geschöpft. Die US-Börsen machten anfängliche |
Verluste im Verlauf wett: Der Dow-Jones-Index der |
Standardwerte stieg um 1,2 Prozent auf 42.840 Punkte, der Index |
der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> und der breiter gefasste S&P |
500 <.SPX> schlossen je rund ein Prozent fester bei 19.572 |
beziehungsweise 5930 Zählern. Für die Gesamtwoche ergibt sich |
damit für alle drei Indizes ein Rückgang von jeweils rund zwei |
Prozent. |
Für Erleichterung sorgten Inflationsdaten, die einen geringeren Anstieg der persönlichen Konsumausgaben als erwartet zeigten. Zu heftigeren Kursschwankungen als gewöhnlich kam es wegen des Verfallstermins an den Terminbörsen, dem sogenannten Hexensabbat, an dem Optionen und Futures auf Aktien und Indizes auslaufen. Investoren versuchen die Preise der Papiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung zu bewegen.
Das von der Fed bevorzugte Inflationsmaß, der Index der persönlichen Konsumausgaben (PCE), stieg im November im Jahresvergleich um 2,4 Prozent und lag damit unter den Schätzungen von 2,5 Prozent. Die US-Notenbank hat diese Woche ihre dritte Zinssenkung in diesem Jahr vorgenommen, prognostizierte für 2025 jedoch lediglich zwei Senkungen um jeweils einen Viertelprozentpunkt und lag damit unter ihrer vorherigen Prognose von vier Senkungen, was die noch immer hohe Inflation aufzeigt. Anleger kehrten daraufhin den Aktienmärkten den Rücken. Auf Wochensicht steuert der Dow-Jones-Index auf Verluste von rund anderthalb Prozent zu.
"Vor dieser Fed-Sitzung war die Inflation kein so großes Problem, und dann teilte uns die Fed mit, dass wir diesen Kampf noch nicht gewonnen hätten", sagte Mike Dickson, Anlageexperte bei Horizon Investments. Mary Daly, Präsidentin der Federal Reserve Bank von San Francisco, sagte, die Entscheidung dieser Woche zur Senkung der Zinssätze sei "knapp" gewesen, und schloss sich der Ansicht des Vorsitzenden Jerome Powell an, dass bei künftigen Schritten nun Vorsicht geboten sei.
Ebenfalls im Fokus stand der Haushaltsstreit in den USA, der einen möglichen "shutdown", einen Ausgabenstopp auf Bundesebene, zur Folge haben könnte. Sollte sich der Kongress nicht auf eine Übergangsfinanzierung einigen, würden ab Samstag Teile des Verwaltungs- und Regierungsapparats heruntergefahren, wie zuletzt 2018 und 2019 während Trumps erster Amtszeit.
Unter den Sektoren führten Gesundheitsaktien die Gewinne an. Eli Lilly <LLY.N> legten 1,4 Prozent zu, nachdem das experimentelle Adipositas-Medikament der nächsten Generation des dänischen Konkurrenten Novo Nordisk in einer Studie einen geringeren Gewichtsverlust als erwartet erzielt hatte.
(Bericht von Medha Singh und Purvi Agarwal. Geschrieben von Anika Ross und Ralf Bode Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)