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13.01.2025 /09:48:54
TOP-THEMA-Chinas Exporte überraschen - Vorzieheffekt wegen Trump und Neujahrsfest

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Plus von 10,7 Prozent im Dezember



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Handelsüberschuss mit USA steigt kräftig auf 361 Mrd Dollar



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China kauft so viele Sojabohnen wie noch nie
 
(neu: mit Ökonomen, Details, Hintergrund)
Peking, 13. Jan (Reuters) - Die chinesischen Exporte
sind im Dezember auch wegen eines Vorzieheffekts vor den
erwarteten US-Zollerhöhungen überraschend stark gestiegen. Sie
wuchsen um 10,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die
Zollbehörde am Montag mitteilte. Damit wurden sowohl die
Prognose von Ökonomen von 7,3 Prozent als auch das Plus vom
November von 6,7 Prozent deutlich übertroffen. Hintergrund ist
unter anderem eine höhere Nachfrage aus den Vereinigten Staaten,
weil Geschäfte vor den vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump
angekündigten Zollerhöhungen vorgezogen wurden.
"Die Vorverlagerung des Handels wurde im Dezember
aufgrund des chinesischen Neujahrsfestes und der Amtseinführung
von Donald Trump deutlicher sichtbar", sagte Ökonom Xu Tianchen
vom Analysehaus Economist Intelligence Unit. Chinas größtes Fest
legt vom 28. Januar bis zum 4. Februar weite Teile der
Wirtschaft lahm, weshalb viele Geschäfte vorsorglich schon im
Dezember abgewickelt wurden. Trump wiederum zieht am 20. Januar
wieder ins Weiße Haus ein. Er hat kräftige Zollerhöhungen für
Importe aus China von bis zu 60 Prozent angekündigt, was diese
Waren merklich verteuern würde.
 
WAS MACHT TRUMP?
 
Trump stößt sich am riesigen US-Defizit im Handel mit
der Volksrepublik. Dieses weitete sich den chinesischen Angaben
zufolge 2024 auf 361 Milliarden Dollar aus, nachdem es 2023 noch
bei 336 Milliarden Dollar gelegen hatte. Die USA importieren
also weit mehr aus China als sie dorthin exportieren. "In der
neuen US-Regierung dürften die Daten wohl als Bestätigung für
eine härtere Gangart gegenüber China gesehen werden", sagte der
Ökonom der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Sandro Pannagl.
"Wie weit sich das Zollniveau am Ende nach oben bewegt, wird
wesentlich von den nachfolgenden Verhandlungen zwischen der
US-Seite und der chinesischen Seite abhängen."
 
Im Gesamtjahr 2024 wuchsen die chinesischen Exporte um
5,9 Prozent. Dabei half auch die Abwertung der Landeswährung
Yuan, die Waren "Made in China" im Ausland billiger macht. Die
Importe legten dagegen nur um 1,1 Prozent zu. Der weltgrößte
Agrarimporteur kaufte im vergangenen Jahr eine Rekordmenge an
Sojabohnen - auch dies aus Sorge vor Handelsspannungen mit den
USA, die ein wichtiger Lieferant des begehrten Agrarproduktes
sind. Ein Sprecher der Zollbehörde sagte, man sehe für das
laufende Jahr insgesamt "riesiges" Potenzial für höhere
Einfuhren.
 
MEHR HILFEN
 
Die Exporte sind ein wichtiger Motor für die chinesische
Wirtschaft, die nach wie vor unter der Krise am Immobilienmarkt
und dem schlechten Konsumklima leidet. Die Regierung in Peking
hat für 2025 eine Lockerung der Geldpolitik und mehr staatliche
Hilfen angekündigt, um externe Belastungen auszugleichen und die
Binnennachfrage anzukurbeln. Sie strebt für dieses Jahr ein
Wirtschaftswachstum von rund fünf Prozent an.

Viele Experten zweifeln daran, dass dies gelingt. Denn Gegenwind kommt nicht nur aus den USA, sondern auch aus der Europäischen Union. Diese hat hohe Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge beschlossen. Dadurch drohen in China Überkapazitäten, die einen Preisverfall auslösen könnten.

(Bericht von Ethan Wang und Joe Cash, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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