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08.10.2024 /02:33:06
KI-Boom beschert Samsung Gewinnsprung - Erwartungen dennoch verfehlt

Frankfurt, 08. Okt (Reuters) - Der südkoreanische Technologiekonzern Samsung Electronics meldet für das dritte Quartal einen deutlichen Anstieg des operativen Gewinns um 274 Prozent. Trotz der starken Nachfrage nach Chips für künstliche Intelligenz (KI) blieb das Unternehmen jedoch hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Samsung rechnet für die drei Monate bis zum 30. September mit einem operativen Gewinn von 9,1 Billionen Won (6,17 Milliarden Euro), wie der südkoreanische Elektronikkonzern am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit einem Gewinn von rund 10,33 Billionen Won (knapp sieben Milliarden Euro) und einem Umsatz von rund 82 Billionen Won gerechnet.

Im vorangegangenen Quartal hatte sich der operative Gewinn dank des reißenden Absatzes von Hochleistungsspeichern für Künstliche Intelligenz (KI) vervielfacht. Damals hatte der weltgrößte Anbieter von Speicherchips eine Beschleunigung dieses Trends für die zweite Jahreshälfte in Aussicht gestellt. US-Konkurrent Micron <MU.O> hatte vor einigen Wochen dank eines reißenden Absatzes sogenannter HBM-Halbleiter (High Bandwidth Memory) ebenfalls einen optimistischen Ausblick geliefert.

Das Unternehmen ist seit drei Jahrzehnten der weltweit größte Hersteller von Speicherchips, sieht sich aber sowohl bei herkömmlichen als auch bei modernen Chips zunehmender Konkurrenz ausgesetzt. Technologisch hinkt Samsung seinen Rivalen Micron und SK Hynix hinterher. Während letzterer bereits die derzeit leistungsstärksten Chips vom Typ "12-Layer HBM3E" verkauft, hat Samsung lediglich die "8-Layer"-Variante im Angebot. Hierfür hatte der Konzern im August die Freigabe von Nvidia <NVDA.O>, dem Weltmarktführer bei KI-Spezialprozessoren, erhalten.

Der Markt für Smartphones bleibt ebenfalls hart umkämpft. Apple <AAPL.O> stellte vor rund einem Monat die neueste iPhone-Generation vor, die mit KI-Funktionen lockt. Gleichzeitig ließ der chinesische Rivale Huawei mit einem Z-förmig faltbaren Handy aufhorchen.

In Indien kämpfen die Beschäftigten eines wichtigen Haushaltsgeräte-Werks für bessere Arbeitsbedinungen. Bei den seit Wochen anhaltenden Streiks wurden mehrere hundert Arbeiter zeitweise von der Polizei festgesetzt.

(Bericht von Hakan Ersen, Hyunjoo Jin, Joyce Lee und Heekyong Yang, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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