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08.10.2024 /05:52:58
MÄRKTE-Chinesische Börsen feiern Comeback - Japans Märkte verhalten

Tokio/Singapur, 08. Okt (Reuters) - Die asiatischen Aktienmärkte haben am Dienstag keine einheitliche Richtung gefunden. Während die Festlandbörsen in China nach den einwöchigen Feiertagen mit einem kräftigen Plus starteten und Höchststände erreichten, blieb die Euphorie in Japan aus. In Tokio büßte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index <.N225> 1,2 Prozent auf 38.861,09 Punkte ein, der breiter gefasste Topix notierte 1,5 Prozent tiefer bei 2697,01 Punkten. Händler verwiesen auf die schwächeren Vorgaben der Wall Street und den stärkeren Yen als Belastungsfaktoren. "Japanische Aktien gaben nach, da die Verluste an der Wall Street Anleger dazu veranlassten, Gewinne aus der dreitägigen Rally mitzunehmen", sagte Naoki Fujiwara vom Broker Shinkin Asset Management. "Auch der stärkere Yen drückte auf die Stimmung." Toyota fiel um 3,19 Prozent und belastete den Topix am stärksten. Sony gab um 2,66 Prozent nach. Hauptverlierer im Nikkei war der KI-Start-up-Investor SoftBank Group mit einem Minus von 2,71 Prozent. Der Chiphersteller Tokyo Electron fiel um 1,47 Prozent und die Uniqlo-Mutter Fast Retailing um 0,61 Prozent.

Die Börse in Shanghai gewann 4,3 Prozent auf 3480,86 Punkte. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 5,6 Prozent auf 4242,36 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Juli 2022. "Ich denke, die heutige Bewegung erklärt im Grunde nur, dass der chinesische Onshore-Markt ein Niveau erreicht hat, mit dem die Investoren zufrieden sind", sagte Gary Ng von der Investmentbank Natixis. "Da niemand genau weiß, wie das Konjunkturpaket aussehen wird, könnte es eine gewisse Unsicherheit darüber geben, ob es über oder unter den Markterwartungen liegen wird." Die Anleger erwarten von einer Pressekonferenz der chinesischen Wirtschaftsplanungsbehörde weitere Details zu den Konjunkturpaketen, die vor den Feiertagen auch eine Rally bei chinesischen Aktien ausgelöst hatten, von denen bislang nur wenige Maßnahmen bekannt sind.

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,3 Prozent auf 147,68 Yen <JPY=>. Ein stärkerer Yen belastet tendenziell die Aktien von Exporteuren, da er den Wert der im Ausland erwirtschafteten Gewinne in Yen verringert, wenn die Unternehmen sie nach Japan zurückführen. Die US-Währung stieg dagegen um 0,8 Prozent auf 7,0765 Yuan <CNY=>. Zur Schweizer Währung notierte sie 0,1 Prozent tiefer bei 0,8534 Franken <CHF=>. Gleichzeitig blieb der Euro <EUR=> nahezu unverändert bei 1,0976 Dollar und stieg leicht auf 0,9367 Franken <EURCHF=>.

Am Rohstoffmarkt sorgten sich Händler um die Auswirkungen des Nahostkonflikts auf die Ölpreise. Rohöl der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 1,9 Prozent auf 79,39 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI <CLc1> notierte 2,1 Prozent schwächer bei 75,55 Dollar. Analysten der Bank ANZ erklärten, Befürchtungen, Israel könnte die iranische Ölinfrastruktur angreifen, hätten die Preise nach oben getrieben. "Wir glauben jedoch weiterhin, dass ein direkter Angriff auf iranische Öleinrichtungen die unwahrscheinlichste der israelischen Vergeltungsoptionen ist."

Die verflogene Zinseuphorie nach den jüngsten US-Arbeitsmarktdaten und Sorgen um die Lage im Nahen Osten hatten der Wall Street am Montag zugesetzt. Alle drei großen Indizes schlossen rund ein Prozent im Minus. Der US-Standardwerteindex Dow Jones ging mit einem Minus von 0,9 Prozent bei 41.954,24 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> verlor 1,0 Prozent auf 5.695,94 Punkte und der technologielastige Nasdaq <.IXIC> büßte 1,2 Prozent auf 17.923,90 Zähler ein.

(Bericht von Junko Fujita und Rae Wee, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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