Nachricht


09.10.2024 /15:53:52
Wirtschaftsweise Grimm fordert Strukturreformen: "Bräuchten Agenda 2030"

Berlin, 09. Okt (Reuters) - Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm sieht wegen der anhaltenden Konjunkturschwäche in Deutschland akuten Reformbedarf. Es gelte, sich den strukturellen Problemen zu stellen, sagte die Nürnberger Ökonomin am Mittwoch dem TV-Sender Phoenix. Man müsse beispielsweise in Teilzeit tätige Frauen mehr in die Berufstätigkeit hereinholen. Dies gelte vor allem für jene, die eigentlich arbeiten wollten, aber über keine Kinderbetreuung verfügten. Auch Rentner sollten verstärkt für Jobs gewonnen werden, um das Produktionspotenzial zu steigern. Überdies sollten Menschen aus dem Transfersystem stärker motiviert werden, wieder am Arbeitsmarkt teilzunehmen. Auch an Investitionen hapere es. Mit Subventionen sei es nicht getan: "Auch da braucht man umfangreiche strukturelle Maßnahmen. Eigentlich bräuchten wir eine Agenda 2030, um die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen", forderte Grimm.

Die Bundesregierung rechnet 2024 mit einem weiteren Rezessionsjahr. Dieses Jahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt laut ihrer aktuellen Projektion um 0,2 Prozent schrumpfen und nicht wie bisher erwartet um 0,3 Prozent zulegen. 2023 hatte es bereits ein Minus von 0,3 Prozent gegeben.

(Bericht von Reinhard Becker Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.