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12.09.2024 /10:17:03
Britische Energiefirma will 450 Millionen Euro in Deutschland investieren

London, 12. Sep (Reuters) - Inmitten der Debatte über die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts will das vom weltgrößten Energiehändler Vitol gestützte britische Unternehmen VPI knapp eine halbe Milliarde Euro in Batterieprojekte in Deutschland stecken. In den nächsten drei bis fünf Jahren sollen bis zu 450 Millionen Euro investiert werden, sagte VPI-Geschäftsführer Jorge Pikunic am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Das Joint-Venture mit dem Energiespeicherunternehmen Quantitas Energy sei die erste Investition im Land. Ziel sei es, bis zu 500 Megawatt an Batteriespeicherkapazität zu entwickeln. Zehn Projekte seien geplant, hauptsächlich im Nordosten Deutschlands.

Aufgrund des hohen Anteils an Solarenergie, die während sonniger Mittagszeit mehr Strom produziert, kann es auf dem deutschen Strommarkt zu extremen Preisschwankungen innerhalb eines Tages kommen. Unternehmen, die über Batterien verfügen, können dann davon profitieren: Sie können bei hohen Preisen Strom verkaufen, bei niedrigen oder sogar negativen Preisen ihre Batterien laden. "In Deutschland liegt ein Großteil der Möglichkeiten auf dem Großhandelsmarkt", sagte Pikunic. "Und das liegt daran, dass ein großer Teil der erneuerbaren Energien aus Sonnenenergie besteht, was zu Preisunterschieden innerhalb eines Tages führt."

VPI besitzt bereits Energieanlagen in Großbritannien und Irland. Pikunic sagte, dass die einzelnen Projekte in Deutschland unterschiedlich groß sein. Die meisten würden aber eine Kapazität von 60 Megawatt haben. Der VPI-Geschäftsführer machte keine Angaben zu den Eigentumsverhältnissen des Unternehmens. Er sagte lediglich, dass VPI der Mehrheitsaktionär sein werde.

Im ersten Halbjahr stammten mehr als 60 Prozent der deutschen Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen, so das Statistische Bundesamt. Mit einem Anteil von einem Drittel war die Windkraft der mit Abstand wichtigste Energieträger in der inländischen Stromproduktion. Photovoltaik kam auf rund 14 Prozent.

(Bericht von Susanna Twidale, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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