(Weitgehend neu) |
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Israelisches Militär: Geschoss abgefangen |
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Luftalarm in Metropole und Regierungssitz |
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Tod eines ranghohen Hisbollah-Kommandeurs bestätigt |
Beirut/Jerusalem, 25. Sep (Reuters) - Die Hisbollah hat |
nach eigenen Angaben eine Rakete auf das Hauptquartier des |
israelischen Geheimdienstes Mossad in Tel Aviv abgefeuert. Das |
israelische Militär teilte am Mittwoch mit, eine |
Boden-Boden-Rakete sei von der Luftabwehr abgefangen worden, |
nachdem sie aus dem Libanon kommend erfasst worden sei. In Tel |
Aviv heulten Warnsirenen. Schäden oder Verletzte wurden nicht |
gemeldet. Das Militär erklärte, es gebe keine Änderung der |
Zivilschutzanweisungen für Zentralisrael. Die Hisbollah macht |
den Mossad für die Explosion Tausender Pager und Funkgeräte im |
Libanon in der vergangenen Woche verantwortlich. |
Der israelische Militärsprecher Nadaw Schoschani sagte, er könne nicht bestätigen, dass das Ziel der Hisbollah das Mossad-Hauptquartier gewesen sei. Die fragliche Rakete sei auf einen zivilen Teil Tel Avivs zugesteuert, in dem sich nicht die Zentrale des Geheimdienstes befinde. Warnsirenen ertönten auch in anderen Gebieten Zentralisraels, einschließlich der Stadt Netandscha. Das israelische Militär hat diese Woche zahlreiche Luftangriffe gegen Hisbollah-Stellungen im Südlibanon und der Hauptstadt Beirut geflogen. Die Hisbollah reagierte ihrerseits mit Raketenbeschuss Israels.
Nach libanesischen Angaben sind bei den israelischen Angriffen bislang 569 Menschen getötet worden, darunter fünfzig Kinder, 1835 weitere wurden verletzt. In Beirut suchten Tausende, die aus dem Südlibanon geflohen waren, in Schulen und anderen Gebäuden Zuflucht. Nach fast einem Jahr Krieg gegen die palästinensische Militärgruppe Hamas im Gazastreifen an seiner Südgrenze verlagert Israel seinen Fokus auf den Norden. Dort hat die Hisbollah Raketen auf Israel abgefeuert, um die Hamas zu unterstützen. Tausende Israelis wurden aus dem Gebiet evakuiert. Auch auf libanesischer Seite mussten Tausende wegen der Kampfhandlungen ihre Häuser und Wohnungen verlassen.
Die israelische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, dass die Menschen im Norden wieder in ihre Heimat zurückkehren können. Die Militärführung erklärte, sie sei auf eine Reihe von Optionen vorbereitet. Israelische Truppen haben monatelang für eine mögliche Bodenoffensive im Libanon geübt, um eine Pufferzone zu errichten und die Nordgrenze zu sichern. Der enge Verbündete USA steht trotz Bedenken hinsichtlich ziviler Opfer zu Israel. Arabische Staaten haben das israelische Vorgehen zwar verurteilt, es ist aber unwahrscheinlich, dass sie selbst militärisch aktiv werden.
Am Dienstag war bei einem israelischen Angriff in Beirut der ranghohe Hisbollah-Kommandeur Ibrahim Kubaisi getötet worden, wie die Extremistenorganisation bestätigte. Der Leiter des Raketenprogramms war eine von mehreren Schlüsselfiguren, die seit dem Ausbruch der Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah vor fast einem Jahr parallel zum Gazakrieg getötet wurden. Die neue Offensive gegen die Hisbollah schürt Ängste, dass der Konflikt sich ausweitet und den Nahen Osten weiter destabilisieren könnte. Allerdings wird der Hisbollah nachgesagt, kein Interesse an einem großflächigen Krieg gegen Israel zu haben.
Der UN-Sicherheitsrat in New York wollte am Mittwoch am Rande der laufenden Generalversammlung der Vereinten Nationen über den Konflikt beraten. "Der Libanon steht am Abgrund. Die Menschen im Libanon ? die Menschen in Israel ? und die Menschen auf der Welt ? können es sich nicht leisten, dass der Libanon zu einem weiteren Gaza wird", sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres. Der israelische Verteidigungsminister Joaw Gallant betonte indes, die Angriffe hätten die Hisbollah geschwächt und würden fortgesetzt.
(Bericht von Jana Choukeir und Clauda Tanios; Bearbeitet von Alexander Ratz
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