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16.01.2025 /12:10:03
Geldvermögen der Deutschen steigt auf Rekordhoch: Neun Billionen Euro

Frankfurt, 16. Jan (Reuters) - Die Deutschen werden immer reicher. Das Geldvermögen der privaten Haushalte stieg im dritten Quartal des vergangenen Jahres um 197 Milliarden auf ein Rekordniveau von 9,00 Billionen Euro, wie die Bundesbank am Donnerstag mitteilte. "Der Zuwachs ist auf verstärkte Investitionstätigkeiten sowie auf bedeutsame Bewertungsgewinne zurückzuführen", hieß es. Das seit Ende 2023 anhaltende Vermögenswachstum habe sich fortgesetzt.

Insgesamt lägen die Bewertungsgewinne in dritten Quartal bei 124 Milliarden Euro. Auf Versicherungs- und Pensionsansprüche entfielen 43 Milliarden Euro. Trotz der Schwankungen an den Börsen nahm der Marktwert von Investmentfondsanteilen um 15 Milliarden Euro zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte angesichts einer nachlassenden Inflation im Juni 2024 die Zinswende eingeleitet und bis zum Jahresende die Schlüsselsätze viermal gesenkt.

Einlagen büßten laut Bundesbank deutlich an Attraktivität ein. Die Haushalte investierten hier im dritten Quartal nur noch neun Milliarden, nachdem es im zweiten Jahresviertel noch 42 Milliarden Euro waren. "Hierzu dürfte auch beigetragen haben, dass andere Anlageformen aufgrund ihrer verbesserten Bewertung an Attraktivität gewannen," erklärten die Bundesbank-Experten. Dies gelte insbesondere für Investmentfondsanteile sowie für Aktien und andere Anteilsrechte.

Die Verbindlichkeiten der Haushalte nahmen den Daten zufolge im dritten Quartal um acht Milliarden auf 2,15 Billionen Euro zu. Aufgrund sinkender Zinsen seien neun Milliarden Euro mehr an Krediten aufgenommen worden. Die Verschuldungsquote der Haushalte - die Verschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt - sank dagegen um 0,2 Prozentpunkte auf 50,3 Prozent. Bei ihren Berechnungen zum Geldvermögen berücksichtigt die Bundesbank neben Bargeld, Bankeinlagen und Wertpapieren auch Ansprüche gegenüber Versicherungen. Aus den Zahlen lässt sich allerdings nicht ablesen, wie in der Bevölkerung das Geldvermögen verteilt ist.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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