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04.07.2025 /10:54:38
Wagenknecht dementiert Gespräche mit AfD - zeigt aber Offenheit

Berlin, 04. Jul (Reuters) - BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hat Gespräche mit der AfD auf Bundesebene dementiert, zugleich allerdings vor einer Ausgrenzung der rechtspopulistischen Partei gewarnt. "Aktuell gibt es keine Gespräche. Das ist eine Phantomdiskussion", sagte Wagenknecht auf Anfrage am Freitag zu einer Äußerung von AfD-Co-Chef Tino Chrupalla. "Aber wenn Sie mich fragen, ob ich auch mit Herrn Chrupalla reden würde, wenn es einen konkreten Anlass dafür gäbe, wie es in Thüringen bei dem Gespräch der Fraktionsvorsitzenden der Fall war: ja, selbstverständlich", fügte sie hinzu. Das sollte normal sein in einer Demokratie.

"Ausgrenzung und Redeverbote sind undemokratisch und eine Ohrfeige für diese Wähler, die sie nur noch mehr an die AfD binden", kritisierte Wagenknecht, die auch bemängelte, dass AfD-Politiker nicht auf bestimmte Bundestagsposten gewählt würden. "Die Brandmauer-Politik hat die AfD immer stärker gemacht und sollte nicht fortgesetzt werden", sagte sie mit Blick auf den Unvereinbarkeitsbeschluss der CDU, der auch für die Linken gilt.

Chrupalla hatte am Donnerstag zu Welt-TV gesagt, dass er für Gespräche mit Wagenknecht zur Verfügung stehe. Nach seiner Darstellung gebe es bereits "Gespräche mit dem BSW". Er verwies auch auf Thüringen. Dort sei es zu einem Treffen zwischen dem thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke und dem BSW-Landeschef Frank Augsten über Gemeinsamkeiten in der Landespolitik gekommen. "Das ist absolut richtig", sagte Chrupalla. Das BSW ist nicht mehr im Bundestag vertreten, aber an den Landesregierungen in Thüringen und Brandenburg beteiligt.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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