Frankfurt, 04. Jul (Reuters) - Chinas angekündigte Zölle von bis zu 34,9 Prozent auf in der Europäischen Union hergestellten Brandy haben den Aktien französischer Spirituosenanbieter am Freitag zu schaffen gemacht. Die Titel von Pernod Ricard <PERP.PA> und Remy Cointreau <RCOP.PA> fielen um 4,7 und 7,2 Prozent, grenzten ihre Verluste bis zum späten Vormittag dann aber deutlich ein. Die Titel von LVMH <LVMH.PA>, Eigentümer von Hennessy, gaben 2,1 Prozent nach. Ab dem 5. Juli 2025 sollen für einen Zeitraum von fünf Jahren Zölle von bis zu 34,9 Prozent auf Brandy erhoben werden, hieß es in einer Erklärung des chinesischen Handelsministeriums. Einige Unternehmen, die sich zu Mindestpreisen verpflichtet haben, darunter offenbar Pernod Ricard und Remy Cointreau, bleiben der Ankündigung zufolge von den höheren Zollsätzen verschont, sofern sie nicht gegen ihre Verpflichtungen verstoßen.
Die französischen Cognac-Hersteller sehen sich als Leidtragende in einem größeren Handelskonflikt zwischen Brüssel und Peking. China hatte eine Anti-Dumping-Untersuchung gegen europäische Hersteller von Brandy - vor allem Cognac - eingeleitet, nachdem die EU Zölle auf in China hergestellte Elektroautos verhängt hatte. Frankreich hatte sich für diese Zölle stark gemacht.
Infolge des Streits brachen die Cognac-Exporte nach China, dem wichtigsten Markt für die Spirituose, um bis zu 70 Prozent ein. Die Aktien von Remy Cointreau und dem Martell-Produzenten Pernod Ricard sind seit der Ankündigung vorläufiger Zölle im Oktober um bis zu 35 Prozent gefallen.
(Bericht von: Casey Hall, Daniela Pegna, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).) ((daniela.pegna@thomsonreuters.com; Reuters Messaging: