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Israel - Bodenangriffe "begrenzt und gezielt"
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Luftangriffe auch auf Damaskus
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Palästinenser - Israel zielt auf libanesischen Fatah-Kommandeur
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Frankreich entsendet Flugzeugträger |
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USA: Brauchen letztlich diplomatische Lösung |
(Durchgehend neu) |
- von Timour Azhari und James Mackenzie und Maya Gebeily |
Beirut, 01. Okt (Reuters) - |
Nach dem Einmarsch Israels im Südlibanon liefern sich Spezialeinheiten intensive Gefechte mit der radikal-islamischen Hisbollah. Seit der Nacht zum Dienstag griffen Fallschirmjäger und Kommandoeinheiten unterstützt von Luftwaffe und Artillerie Hisbollah-Stellungen in Grenzorten an, die eine Gefahr für Nord-Israel darstellten, teilte das Militär über die Operation "Nordpfeil" mit. Bewohner sprachen von Hubschraubern und Drohnen am Himmel, der in der Nacht von Raketenabschüssen erleuchtet gewesen sei. Die libanesische Armee zog sich aus dem Grenzgebiet zurück. Laut israelischem Militär handelt es sich um "begrenzte, lokale und gezielte Bodenangriffe". Allerdings griff die Luftwaffe nicht nur Beirut, sondern auch Ziele in der syrischen Hauptstadt Damaskus an.
Der vor einem Jahr ausgebrochene Konflikt mit dem | |
Massaker der radikal-islamischen Hamas in israelischen | |
Grenzorten am Gazastreifen dehnt sich so weiter aus. Nach dem | |
Gegenschlag in Gaza waren israelische Sicherheitskräfte auch | |
gegen Palästinenser im Westjordanland vorgegangen. In den | |
letzten | Tagen hatte Israel zahlreiche Kommandeure der Hisbollah |
mit gezielten Angriffen getötet, darunter deren Chef Hassan | |
Nasrallah. Zuvor hatten Zehntausende Israelis den Norden wegen | |
Raketenangriffen der Hisbollah verlassen müssen. Die Huthi im | |
Jemen unterstützen die radikal-islamischen Gruppen gegen Israel | |
und greifen unter anderem Handelsschiffe an der Küste an. Nach | |
ihren Angaben attackierten sie zudem mit Drohnen Tel Aviv und | |
Eilat. Alle drei Gruppen - Hamas, Hisbollah und Huthi - werden | |
vom Iran unterstützt. | |
Der Boden-Einsatz im Libanon folgt intensiven | |
israelischen Luftangriffen im Libanon, bei denen nach | |
libanesischen Angaben rund 1000 Zivilisten getötet und eine | |
Million | Menschen in die Flucht getrieben wurden. Trotz der |
schweren Verluste sieht sich die Hisbollah nach den Worten ihres | |
stellvertretenden Führers Naim Kassem in der Lage, einer | |
israelischen Bodenoffensive standzuhalten. "Wir sind auf alle | |
Möglichkeiten vorbereitet und bereit, sollten sich die Israelis | |
entscheiden, zu Lande vorzurücken", hatte Kassem am Montag | |
gesagt. | |
Im Westen sorgt die Eskalation für Besorgnis. Noch am | |
Montag hatte US-Präsident Joe Biden zu einer Waffenruhe | |
aufgerufen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sprach mit | |
seinem israelischen Kollegen Joaw Gallant. Austin habe deutlich | |
gemacht, dass es eine diplomatische Lösung brauche, auch wenn | |
sich Israel an seiner Grenzen schützen müssen könne. Der | |
libanesische Übergangsministerpräsident Najib Mikati sagte bei | |
einem Treffen mit UN-Vertretern, sein Land befinde sich in einer | |
der gefährlichsten Phasen seiner Geschichte. Frankreich, die | |
frühere | Kolonialmacht im Libanon, kündigte die Entsendung eines |
Flugzeugträgers ins östliche Mittelmeer an. | |
HISBOLLAH-STÜTZPUNKTE IN BEIRUT ANGEGRIFFEN | |
In der Hauptstadt Beirut beobachtete ein | |
Reuters-Reporter einen Lichtblitz und eine Reihe lauter | |
Explosionen. Zuvor hatte die israelische Armee die Bewohner | |
aufgefordert, Gebiete in der Nähe von Gebäuden zu evakuieren, | |
die sie | als Infrastruktur der Hisbollah im Süden der |
libanesischen Hauptstadt bezeichnete. Sicherheitskreise | |
bestätigten Angriffe auf die südlichen Vororte Beiruts. | |
Ein weiterer israelischer Angriff im Libanon richtete | |
sich am | frühen Dienstag nach Angaben von Insidern gegen Munir |
Makdah, | den Kommandeur des libanesischen Zweigs des |
militärischen Flügels der palästinensischen Fatah-Bewegung, der | |
Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden. Das berichteten zwei palästinensische | |
Sicherheitsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Sein | |
Schicksal ist zunächst ungewiss. Der Angriff traf ein Gebäude im | |
überfüllten palästinensischen Flüchtlingslager Ain al-Hilweh | |
nahe der südlichen Stadt Sidon. Es war der erste Angriff auf das | |
größte Palästinenserlager im Libanon seit Ausbruch der | |
grenzüberschreitenden Feindseligkeiten zwischen der Hisbollah | |
und Israel vor fast einem Jahr. | |
In der syrischen Hauptstadt Damaskus wurden laut | |
Staatsmedien bei einem Luftangriff drei Zivilisten getötet und | |
neun weitere verletzt. Damaskus ist immer wieder Ziel | |
israelischer Angriffe, da der Staat wie der Iran die Hisbollah | |
unterstützt. |
(Bericht von Timour Azhari, geschrieben von Markus Wacket, Katharina Loesche, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)