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14.05.2025 /13:31:29
FOKUS 1-Panzergetriebebauer Renk erwartet Zusatzaufträge der Bundeswehr

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Auftragsbücher gefüllt wie nie

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Nato-Gipfel im Juni könnte weiteren Schub bringen
 
(Neu: Aussagen von CEO, Analyst, Aktie)
Berlin, 14. Mai (Reuters) - Der
Panzergetriebe-Hersteller Renk <R3NK.DE> rechnet mit
Zusatzaufträgen der Bundeswehr. Renk-Chef Alexander Sagel sagte
am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters, er erwarte
Bestellungen über Getriebe im Wert zwischen 400 Millionen und
maximal 1,5 Milliarden Euro. Klarheit dürfte der Nato-Gipfel im
Juni bringen. Dort dürfte das Militärbündnis Details dazu
vorlegen, was die einzelnen Staaten zur Verteidigung beitragen
sollten. Die ersten Aufträge sollten ab der ersten Jahreshälfte
2026 eingehen, betonte Sagel. Renk sei jedenfalls auf die
zusätzlichen Bestellungen vorbereitet und müsse keine neuen
Werke für den europäischen Markt bauen.
Der Augsburger Konzern hat schon jetzt so viele Aufträge
in seinen Büchern stehen wie nie zuvor. Der Auftragsbestand habe
derzeit einen Wert von 5,5 Milliarden Euro, teilte Renk mit.
Allein im ersten Quartal seien Bestellungen über 549 Millionen
Euro eingegangen, das seien 163,5 Prozent mehr als vor
Jahresfrist.

Bei den Aufträgen spielten insbesondere zwei Bestellungen der US Army eine Rolle, für die Renk Getriebe etwa für die Bradley-Schützenpanzer sowie die AMPV-Plattform für gepanzerte Fahrzeuge liefert. Emmerich Schiller, zuständig für das operative Geschäft, sprach von einem starken Jahresauftakt. "Dank unserer gezielten Investitionen in die Produktion in den vergangenen Jahren sind wir ideal dafür positioniert, unseren Auftragsbestand zu Umsatz zu machen."

Der Umsatz kletterte im ersten Quartal um 14,7 Prozent auf 273 Millionen Euro, der bereinigte Betriebsgewinn sprang um 38 Prozent auf 38 Millionen Euro. Von LSEG befragte Analysten hatten jedoch noch etwas mehr erwartet. An der Frankfurter Börse notierten die Renk-Aktien leicht im Minus. Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst beim Brokerhaus CMC Markets, sagte, die Zahlen seien eine Bestätigung dessen, was Investoren erwartet hatten. Er verwies zugleich darauf, dass sich der Wert der Aktien seit Jahresbeginn verdreifacht habe. "Die Aktien haben einen großen Teil der guten Nachrichten bereits vorweggenommen."

Für das Gesamtjahr rechnet Renk weiter mit einem Umsatz von mehr als 1,3 Milliarden Euro und einem bereinigten Gewinn zwischen 210 und 235 Millionen Euro - mögliche Zusatzaufträge durch erhöhte Rüstungsausgaben in der Europäischen Union seien dabei noch nicht eingerechnet. Bis 2028 soll der Umsatz auf zwei Milliarden Euro steigen. Auch danach dürfte es weitergehen, sagte Sagel der "Augsburger Allgemeinen": "Renk wird bei einem Umsatz von zwei Milliarden Euro nicht stoppen."

(Bericht von Christina Amann und Paolo Landini, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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