Doha, 09. Nov (Reuters) - Angesichts der Eskalation des Kriegs zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen gibt Katar seine Bemühungen um einen Waffenstillstand einem Insider zufolge vorerst auf. Das Emirat setze seine Vermittlungsbemühungen aus, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Samstag der Nachrichtenagentur Reuters. Das gelte, bis die Hamas und Israel "ernsthafte Bereitschaft zeigen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren". Es handelt sich um den schwersten Rückschlag für diese Bemühungen seit Beginn des Kriegs. Die Hamas hatte am 7. Oktober 2023 Israel überfallen, zahlreiche Menschen getötet und weitere als Geiseln verschleppt. Seitdem geht Israel militärisch gegen Ziele im Gazastreifen vor.
"Die Katarer haben seit Beginn des Konflikts erklärt, dass sie nur vermitteln können, wenn beide Parteien ein echtes Interesse an einer Lösung zeigen", sagte der Insider. Katar habe die Hamas, Israel und die US-Regierung über seine Entscheidung informiert. Das Emirat sei auch zu dem Schluss gekommen, dass das politische Büro der Hamas in der katarischen Haupstadt Doha seinen Zweck nicht mehr erfülle. Nach Angaben aus Washington vom
Freitag haben die USA ihrerseits Katar mitgeteilt, dass die Anwesenheit der Hamas in Doha nicht mehr akzeptabel sei, nachdem die militante Palästinensergruppe den jüngsten Vorschlag für eine Feuerpause und ein Geiselabkommen abgelehnt habe.
(Bericht von Andrew Mills; geschrieben von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)