Nachricht


17.09.2024 /05:49:36
MÄRKTE-Nikkei vor Fed-Entscheid unter Druck - Starker Yen und schwacher Chipsektor belasten

Tokio/Singapur, 17. Sep (Reuters) - Sorgen um einen stärkeren Yen belasten am Dienstag vor der mit Spannung erwarteten Zinswende in den USA den japanischen Aktienmarkt. Die Schwäche des Chipsektors an der Wall Street am Vortag drückte zusätzlich die Stimmung. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 2,1 Prozent auf 35.828,54 Punkte nach. Die größten Verluste verzeichneten Technologiewerte und exportabhängige Unternehmen. Bei den Einzelwerten brachen die Aktien des Halbleiterausrüsters Tokyo Electron um 5,6 Prozent ein und waren damit der größte Belastungsfaktor für den Index. Der Chiptester-Hersteller Advantest verlor 4,5 Prozent und der auf künstliche Intelligenz fokussierte Start-up-Investor SoftBank rutschte um 3,7 Prozent ab. Sony fiel um 4,5 Prozent. Auch die Autotitel schnitten schlecht ab: Toyota Motor verlor 2,9 Prozent und Nissan 2,5 Prozent. Der breiter gefasste Topix notierte 1,8 Prozent tiefer bei 2524,74 Punkten. Die Börse in Shanghai blieb wegen eines Feiertags geschlossen. Auch der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen wurde nicht gehandelt.

Die Aussicht auf eine Zinswende der US-Notenbank Fed treibt die Märkte seit Jahresbeginn an. Die Mehrheit der Börsianer rechnet inzwischen mit einer Zinssenkung der Fed um einen halben Prozentpunkt. Dies führt zu einem Attraktivitätsverlust des US-Dollars und der US-Staatsanleihen sowie zu einer Umschichtung von Kapital in andere Währungen wie den Yen, was diesen gegenüber dem Dollar stärkt.

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar daher 0,1 Prozent auf 140,44 Yen <JPY=>. Der Yen durchbrach am Montag erstmals seit Juli 2023 die Marke von 140. Der Dollar verlor 0,3 Prozent auf 7,0930 Yuan <CNY=>. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent tiefer bei 0,8438 Franken <CHF=>. Gleichzeitig blieb der Euro <EUR=> nahezu unverändert bei 1,1129 Dollar und gab um 0,1 Prozent auf 0,9390 Franken <EURCHF=> nach. Mit Spannung wird auch die Entscheidung der Bank of Japan (BoJ) am Freitag erwartet. Obwohl die Märkte nicht mit einer Zinserhöhung rechnen, haben jüngste Äußerungen von BoJ-Vertretern Spekulationen über eine schnellere Normalisierung der Geldpolitik angeheizt. "Die Menschen machen sich Sorgen über einen möglichen weiteren Anstieg des Yen", sagt Masayuki Kichikawa von Sumitomo Mitsui DS Asset Management. "Es entsteht der Eindruck, dass die BoJ es eilig hat, die Zinsen zu erhöhen, unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung."

Am Rohstoffmarkt wurde die nachlassende chinesische Ölnachfrage von den anhaltenden Auswirkungen des Hurrikans Francine auf die Ölproduktion im Golf von Mexiko überschattet, was die Ölpreise in die Höhe trieb: Die Nordseesorte Brent verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 73,00 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI <CLc1> notierte 0,6 Prozent fester bei 70,50 Dollar.

Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss am Montag 0,6 Prozent höher bei 41.622,08 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> notierte kaum verändert bei 5633,09 Punkten und die technologielastige Nasdaq <.IXIC> gab um 0,5 Prozent auf 17 592,13 Stellen nach.

(Bericht von Shri Navaratnam und Kevin Buckland, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.