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20.12.2024 /23:13:13
FOKUS 2-Mindestens zwei Tote bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg

(Korrigiert Tippfehler in Überschrift "Tote", keine Änderung am Text)

Berlin, 20. Dez (Reuters) - Auf einem Weihnachtsmarkt in
Magdeburg sind am Freitagabend mindestens zwei Menschen ums
Leben gekommen, als ein Auto in eine Menschenmenge raste. Die
Behörden gingen von einem Anschlag aus. "Zum jetzigen Stand
haben wir zwei Tote zu beklagen, ein Erwachsener und ein
Kleinkind", sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner
Haseloff. Es gebe mindestens 60 Verletzte, darunter zahlreiche
Schwerverletzte. Der mutmaßliche Täter sei gefasst worden. Es
handle sich um einen aus Saudi-Arabien stammenden Arzt, der seit
2006 in Deutschland sei. Nach gegenwärtigem Stand handle es sich
um einen Einzeltäter. Zum Motiv wurden zunächst keine Angaben
gemacht.

Das Geschehen erinnerte an den Anschlag an der Berliner Gedächtniskirche im Dezember 2016. Der Täter hatte einen Lastwagen in den Weihnachtsmarkt gesteuert und zwölf Menschen getötet. Der Fahrer, ein Tunesier, wurde vier Tage später von der italienischen Polizei bei Mailand erschossen. Vor seiner Einreise nach Deutschland hatte er sich in Italien aufgehalten und dort auch im Gefängnis gesessen.

Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb auf der Plattform X vor der Erklärung von Haseloff zu Magdeburg, die Nachrichten ließen Schlimmes erahnen. "Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen", hieß es weiter. "Wir stehen an ihrer Seite und an der Seite der Magdeburgerinnen und Magdeburger." Auch zahlreiche andere Politiker zeigten sich entsetzt und erklärten, sie seien in Gedanken bei den Opfern und deren Familien, darunter Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz.

Im Ausland äußerte sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf X tief schockiert. Frankreich teile die Trauer des deutschen Volkes. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beklagte dort die "brutale und feige" Tat und schrieb weiter: "Diese Gewalttat muss aufgeklärt und hart geahndet werden." Der Milliardär und Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump, Elon Musk, schrieb auf X, Scholz sollte sofort zurücktreten. Zudem nannte der Tesla <TSLA.O>-Chef den Kanzler einen "incompetent fool", was so viel wie "unfähiger Idiot" bedeutet.

(Bericht von Andrey Sychev, Andreas Rinke, Tanya Wood, Jean-Michel Belot und Lili Bayer. Geschrieben von Scot W. Stevenson. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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