Damaskus, 30. Dez (Reuters) - Angesichts des schwächelnden russischen Einflusses in Syrien bemüht sich die Ukraine um den Aufbau guter Beziehungen zu den neuen Machthabern in Damaskus. Dazu kam der ukrainische Außenminister Andrii Sybiha am Montag bei einem Besuch in der syrischen Hauptstadt zu Gesprächen mit Außenminister Asaad Hassan al-Schibani und De-facto-Machthaber Ahmed al-Scharaa zusammen. Schibani sagte, Syrien hoffe auf "strategische Partnerschaften" mit der Ukraine auf politischer, wirtschaftlicher, sozialer und wissenschaftlicher Ebene. "Sicherlich haben das syrische und das ukrainische Volk dieselben Erfahrungen und dasselbe Leid erlitten, das wir über 14 Jahre ertragen haben", fügte er hinzu. Dabei zog er eine Parallele zwischen dem Bürgerkrieg in Syrien und der russischen Besetzung ukrainischer Gebiete, die in der Invasion im Februar 2022 mündete. Sybiha kündigte an, die Ukraine werde nach der am Dienstag erwarteten Ankunft von Mehl-Lieferungen weitere Lebensmittelhilfen nach Syrien schicken.
Russland war jahrelang im syrischen Bürgerkrieg ein enger Verbündeter des gestürzten Präsidenten Baschar al-Assad und hat ihm politisches Asyl gewährt. Nach der Entmachtung Assads Anfang Dezember steht die Zukunft der russischen Militärstützpunkte in Syrien infrage. Auch die Regierung in Moskau bemüht sich um Kontakt zu der neuen Führung in Syrien, die von der islamistischen HTS-Miliz dominiert wird, und hat erklärt, dass der Status der russischen Militärbasen Gegenstand von Verhandlungen sein werde. Syriens neuer Machthaber Scharaa hatte kürzlich erklärt die Beziehungen zu Russland sollten gemeinsamen Interessen dienen, ohne ins Detail zu gehen.
(Bericht von Clauda Tanios, Timour Azhari, Tala Ramadan und Nayera Abdallah, geschrieben von Christian Götz, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)