(Neu: fasst Quartalsergebnisse von Vestas und Orsted zusammen) |
*
Vestas dämpft Renditeerwartungen |
*
Hohe Kosten für US-Windparkprojekt belasten Orsted |
*
US-Wahlergebnis von Anlegern genau beobachtet |
Kopenhagen, 05. Nov (Reuters) - Der dänische |
Windturbinenbauer Vestas und der Windparkentwickler |
Orsted haben mit Zahlen zur Geschäftsentwicklung im |
Sommer enttäuscht. Die Aktien von Vestas brachen am Dienstag an |
der Börse in Kopenhagen um mehr als zehn Prozent ein, obwohl der |
bereinigte operative Gewinn im dritten Quartal auf 235 |
(Vorjahreszeitraum: 70) Millionen Euro in die Höhe sprang. |
Analysten hatten einen deutlich stärkeren Zuwachs auf 352 |
Millionen Euro erwartet. Für das Gesamtjahr erwartet Vestas nun |
eine operative Rendite am unteren Ende der prognostizierten |
Spanne von vier bis fünf Prozent, da höhere Kosten und |
Garantierückstellungen belasten. |
Der Aktienkurs des dänischen Unternehmens ist in diesem Jahr bereits um 43 Prozent gefallen, was auf die anhaltenden Rentabilitätsprobleme von Vestas angesichts von Inflation, Lieferkettenunterbrechungen und starkem Wettbewerb zurückzuführen ist. Die Unsicherheit unter den Anlegern wurde zusätzlich durch die Ungewissheit über den Ausgang der US-Wahl am Dienstag noch verstärkt. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump will im Falle eines Wahlsiegs Offshore-Windprojekte verbieten und behauptet, Windturbinen würden die Umwelt schädigen sowie Vögel und Wale gefährden.
Auch die Papiere des Vestas-Rivalen Nordex <NDXG.DE> gerieten am Dienstag unter Druck und verloren in der Spitze mehr als sechs Prozent, womit sie die größten Verlierer im Nebenwerteindex MDax waren. Die Aktien von Siemens Energy <ENR1n.DE> fielen um mehr als zwei Prozent.
Orsted, der weltweit führende Entwickler von Offshore-Windparks, verzeichnete im dritten Quartal einen Rückgang des bereinigten operativen Gewinns (Ebitda) um 14 Prozent auf 4,44 Milliarden Kronen (rund 595 Millionen Euro). Analysten hatten allerdings im Schnitt 4,61 Milliarden Kronen erwartet.
Orsted verwies auf Bauprobleme und höhere Kosten bei einem großen Offshore-Windprojekt vor der Ostküste der USA. Bereits Anfang dieses Jahres hatte der Konzern eine Wertminderung von 2,1 Milliarden dänischen Kronen im Zusammenhang mit dem 704-Megawatt-Projekt Revolution Wind vor Rhode Island und Connecticut verbucht und den Start des kommerziellen Betriebs auf 2026 verschoben. Im dritten Quartal erhöhten zusätzliche Schwierigkeiten bei der Installation einer Umspannstation die Projektkosten um weitere 1,7 Milliarden Kronen.
(Bericht von Stine Jacobsen und Jacob Gronholt-Pedersen, geschrieben von Patricia Weiß. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)