Taipeh, 22. Jan (Reuters) - Die Unterseekabel zu den taiwanischen Matsu-Inseln sind erneut beschädigt worden. Das teilte das Ministerium für Digitalisierung in Taipeh am Mittwoch mit. Eines der beiden Kabel, die die Inselgruppe mit dem taiwanischen Festland verbinden, sei komplett gekappt, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Das zweite Kabel sei schwer beschädigt. Die Inseln liegen in unmittelbarer Nähe der chinesischen Küste. Chinas Büro für Taiwan-Angelegenheiten reagierte nicht sofort auf eine Anfrage von Reuters.
Taiwan, das von China als eigenes Territorium beansprucht wird, hat wiederholt "Grauzonenaktivitäten" Chinas beklagt, die darauf abzielten, Druck auf die Insel auszuüben, ohne eine direkte Konfrontation zu riskieren. In diesem Jahr wurden die beiden Unterseekabel zu den Matsu-Inseln bereits einmal durchtrennt, was zu einem Internetausfall führte. Die Behörden machten damals zwei chinesische Schiffe für die Störung verantwortlich, räumten aber ein, dass es keine Beweise dafür gebe, dass die Regierung in Peking die Kabel absichtlich beschädigt habe.
(Bericht von Yimou Lee und Ben Blanchard, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)