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08.01.2025 /13:57:29
Regierung - Wohnungslosenzahl verdoppelt sich auf über eine halbe Million

Berlin, 08. Jan (Reuters) - Die Zahl der in Deutschland als wohnungslos geltenden Menschen hat sich innerhalb von zwei Jahren auf über eine halbe Million verdoppelt. Dies geht aus dem zweiten Wohnungslosenbericht hervor, den die Bundesregierung am Mittwoch beschloss. Demnach gab es Anfang 2024 531.600 wohnungslose Menschen, von denen der allergrößte Teil in staatlichen Unterkünften oder bei Angehörigen und Freunden untergebracht war. Zwei Jahre zuvor lag die Zahl noch bei 262.600. Der starke Anstieg geht dem Bericht zufolge vor allem darauf zurück, dass auch in staatlichen Unterkünften ohne Mietverträge untergebrachte ukrainische Geflüchtete mitgezählt worden seien. Allein dadurch habe sich die Zahl seit dem ersten Bericht im Jahr 2022 um 136.900 erhöht.

Auch die Zahl der Obdachlosen ohne feste Unterkunft stieg deutlich an. Anfang 2024 hätten 47.300 Menschen auf der Straße oder in Behelfsunterkünften gelebt. Zwei Jahre zuvor wies die Statistik 37.400 aus. In dem Bericht wird dieser Anstieg vor allem auf eine Unterfassung 2022 zurückgeführt.

Obdach- und Wohnungslosigkeit habe unterschiedliche Formen und Ursachen und sei kein rein städtisches Problem, erklärte Bauministerin Klara Geywitz (SPD). Mit dem Nationalen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit habe der Bund "den Weg geebnet, abgestimmt mit den Ländern, Kommunen und der Zivilgesellschaft, die Herausforderung der Bekämpfung der Obdachlosigkeit langfristig anzugehen". Um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, investiere der Bund zudem bis 2028 über 20 Milliarden Euro in den sozialen Wohnungsbau.

(Bericht von Holger Hansen, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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