Berlin, 04. Jul (Reuters) - Deutsche Startup-Firmen sehen die USA offenbar nicht mehr als Vorbild und attraktives Zielland. Sieben von zehn Gründerinnen und Gründern halten die USA unter Präsident Donald Trump laut einer vom Branchenverband Bitkom am Freitag veröffentlichten Studie für ein Risiko für die deutsche Wirtschaft. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) gab an, zurückhaltend gegenüber einer Zusammenarbeit mit Startups oder Unternehmen aus den USA zu sein. 87 Prozent forderten, dass Deutschland seine digitale Souveränität stärke, um unabhängiger von den USA zu werden. 31 Prozent wollten auch eine mögliche Finanzierung durch US-Investoren auf den Prüfstand stellen. Der Digitalverband Bitkom gab an, dass für die Erhebung 152 Tech-Startups befragt wurden.
"Wenn sich Startups bewusst für Deutschland und Europa als Standort entscheiden, ist das eine riesige Chance für uns", sagte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Tech-Startups würden einen wichtigen Beitrag für das digital souveräne Deutschland leisten. Nötig sei der Abbau bürokratischer Hürden für Startups und ein leichterer Zugang zu öffentlichen Aufträgen. "Behörden und Verwaltungen sollten Ankerkunden für Startups werden", forderte Wintergerst. Es müsse zudem von institutionellen Anlegern mehr Wagniskapital für Startups mobilisiert werden.
(Bericht von Andreas Rinke, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)