Nachricht


06.07.2025 /12:26:39
Südkoreas Justiz stellt Haftantrag gegen früheren Präsidenten Yoon

Seoul, 06. Jul (Reuters) - In Südkorea haben Sonderermittler einen Haftantrag gegen Ex-Präsident Yoon Suk Yeol gestellt. Ihm werde vorgeworfen, einen Aufstand angezettelt zu haben, als er Ende 2024 das Kriegsrecht ausgerufen habe, teilte die Staatsanwaltschaft am Sonntag in einer Erklärung mit. Der Haftantrag stehe im Zusammenhang mit Vorwürfen des Machtmissbrauchs und der Behinderung der Justiz. Yoons Anwälte erklärten dazu, die Sonderstaatsanwälte hätten keine glaubwürdigen Beweise für die gegen Yoon erhobenen Vorwürfe vorgelegt. Das Anwaltsteam plane, "vor Gericht zu erklären, dass der Antrag auf einen Haftbefehl unangemessen ist". Die Staatsanwaltschaft hatte Ende Juni bereits Haftantrag gestellt, was ein Gericht nach Angaben von Yoons Anwälten allerdings abgelehnt hatte.

Sonderermittler untersuchen den Vorfall vom 3. Dezember. Im Streit mit der Opposition hatte Yoon überraschend das Kriegsrecht verhängt. Das Parlament stimmte kurz darauf für seine Amtsenthebung. Seit Anfang Juni hat Südkorea mit Lee Jae Myung einen neugewählten Präsidenten.

Yoon wurde am Samstag im Rahmen der Ermittlungen zu den Aufstandsvorwürfen vom Sonderermittler zu einer mehrstündigen Befragung vorgeladen, erklärte die Justiz.

(Bericht von Cynthia Kim und Jumin Park, geschrieben vno Klaus Lauer; redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.