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06.07.2025 /17:54:41
Erstmals wieder Schiff im Roten Meer vor Jemen beschossen

Kairo, 06. Jul (Reuters) - Im Roten Meer vor der Küste Jemens ist am Sonntag erstmals seit Mitte April wieder ein Frachtschiff angegriffen worden. Der Beschuss vom Sonntag trug die Handschrift der militanten Huthis, allerdings bekannte sich zunächst niemand dazu.

Aus dem Umfeld von maritimen Sicherheitskreisen hieß es, die unter der Flagge Liberias fahrende griechische "Magic Seas" habe "Wasser aufgenommen". Damit ist üblicherweise gemeint, dass es zu einem Wassereinbruch gekommen ist. Das Schiff sei 51 Seemeilen (knapp 95 Kilometer) vor dem jemenitischen Hafen Hudaida beschossen worden.

Die britische Schifffahrtsagentur UKMTO und das Sicherheits-Unternehmen Ambrey hatten zuvor am Sonntag mitgeteilt, ein Schiff sei am Sonntag im Roten Meer vor der Südwestküste Jemens von acht kleinen Booten aus mit Schüssen und Panzerfäusten angegriffen worden. Bewaffnete Sicherheitskräfte auf dem Schiff hätten das Feuer erwidert. Die Lage vor Ort sei aber unklar.

Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand. Es ist der erste derartige Bericht in dem Gebiet seit Mitte April. Mit dem Iran verbündete jemenitischen Huthis haben seit November 2023 mehr als 100 Angriffe auf Schiffe verübt. Dabei wurden zwei Schiffe versenkt, ein weiteres beschlagnahmt und mindestens vier Seeleute getötet. Das Vorgehen störte den weltweiten Schiffsverkehr schwer und zwang viele Reedereien dazu, ihre Schiffe umzuleiten.

Die Spannungen im Nahen Osten sind wegen des Krieges im Gazastreifen und nach dem Krieg zwischen Israel und dem Iran sowie den Luftangriffen der USA auf iranische Atomanlagen im Juni hoch. Im Mai hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, sein Land werde die Bombardierung der Huthis im Jemen einstellen, da diese sich bereit erklärt hätten, die Unterbrechung wichtiger Schifffahrtsrouten im Nahen Osten zu beenden. Im Juni allerdings drohten die Huthis damit, US-Schiffe im Roten Meer anzugreifen, falls sich die USA an israelischen Angriffen auf den Iran beteiligen würden.

(Bericht von Muhammad Al Gebaly und Jaidaa Taha. Geschrieben von Ralf Bode, redigiert von Klaus Lauer. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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