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Biden: Kurz vor Einigung
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Insider: Letzte Details bei Treffen am Dienstagmorgen in Doha
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Israel und Hamas-Vertreter bestätigten Fortschritte |
(Neu: Weitere Stimmen, darunter Biden) |
Washington/Doha, 13. Jan (Reuters) - Im Gazakonflikt |
haben sich am Montagabend die Hinweise auf eine bevorstehende |
Einigung verdichtet. US-Präsident Joe Biden sagte in seiner wohl |
letzten Rede zur Außenpolitik, man stehe "am Rande" einer |
Einigung. Die Vereinbarung würde zu einem Ende der Kämpfe |
führen, zur Freilassung der Hamas-Geiseln, für Israels |
Sicherheit sorgen und deutlich mehr humanitäre Hilfe für die |
Palästinenser im Gazastreifen erlauben. Eine über die |
Entwicklung unterrichtete Person sagte der Nachrichtenagentur |
Reuters, am Dienstagmorgen solle es in Doha ein Treffen zur |
Klärung der letzten Einzelheiten geben. US-Außenminister Antony |
Blinken sagte, man sei einer Lösung näher als jemals zuvor. |
Die Konfliktparteien selbst sprachen von Fortschritten. Israels Außenminister Gideon Saar sagte vor der Presse, die Lage scheine viel besser zu sein. Finanzminister Bezalel Smotrich, der schon frühere Versuche einer Einigung kritisiert hatte, erklärte seinerseits, die jüngsten Vorschläge wären eine "Katastrophe für die nationale Sicherheit des Staates Israel". Ein hochrangiger Vertreter der radikal-islamischen Hamas sagte der Nachrichtenagentur Reuters, es seien Fortschritte bei Kernfragen erzielt worden. In den vergangenen Monaten hatte es wiederholt Berichte gegeben, eine Einigung stehe kurz bevor. Tatsächlich gingen die Kämpfe im Gazastreifen jedoch weiter.
Israel und die Hamas sind sich seit Monaten offenbar im Grundsatz einig, dass die Kämpfe im Gegenzug für die Freilassung von Geiseln und palästinensischen Gefangenen in israelischer Haft eingestellt werden. Die Hamas hat jedoch stets darauf bestanden, dass die Vereinbarung auch zu einem dauerhaften Kriegsende und einem Rückzug Israels aus dem Gazastreifen führen muss. Israel hat indes erklärt, es werde den Krieg erst beenden, wenn die Hamas aufgelöst sei.
Der Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar wird in der Region inzwischen weithin als Frist für eine Vereinbarung angesehen. Der Republikaner hat mit schweren Konsequenzen gedroht, wenn die Geiseln nicht vorher freigelassen werden. Hamas-Kämpfer hatten im Oktober 2023 israelisches Gebiet gestürmt. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Geiseln verschleppt. In der Folge drang Israels Militär in den Gazastreifen ein. Dabei wurden palästinensischen Gesundheitsbehörden zufolge inzwischen mehr als 46.000 Menschen getötet, ein Großteil der Enklave verwüstet und die meiste Bevölkerung vertrieben.
(Bericht von Andrew Mills, Andrea Shalal und Ece Toksabay Geschrieben von Ralf Bode und Scot W. Stevenson Redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)