Washington, 08. Nov (Reuters) - Die Stimmung der US-Konsumenten hat sich im Monat der Präsidentschaftswahl deutlicher als erwartet aufgehellt. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen stieg im November auf 73,0 Punkte von 70,5 Zählern im Oktober, wie die Universität Michigan am Freitag zu ihrer Umfrage mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg auf 71,0 Punkte gerechnet.
Die US-Amerikaner bewerten ihre Lage zwar etwas schlechter als im Oktober, schauen aber optimistischer auf die Aussichten für die nächsten Monate. Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate rechnen die Verbraucher mit einer Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen von 2,6 Prozent. Im Oktober hatten sie noch einen Wert von 2,7 Prozent veranschlagt.
Die Inflation in den USA ist fast auf die Zielmarke der Notenbank von zwei Prozent gesunken. Die Federal Reserve achtet dabei besonders auf die Preisentwicklung eines festen Warenkorbs, der auf die persönlichen Ausgaben der Amerikaner zugeschnitten ist. Mit 2,1 Prozent lag die Jahresrate des sogenannten PCE-Index im September nur knapp über dem Zielwert.
Angesichts der abflauenden Inflation hat die US-Notenbank den Leitzins weiter gesenkt - auf die neue Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent. Es war der zweite Schritt nach der Zinswende vom September und kam nur zwei Tage nach der Präsidentschaftswahl. Dabei hatte sich der Republikaner Donald Trump, ein Anhänger von Strafzöllen und Steuersenkungen, gegen die demokratische Konkurrentin Kamala Harris durchgesetzt. Mit dem Wahlsieg Trumps und möglichen Folgen seiner Politik für Wachstum und Inflation gehen viele Anleger mittlerweile davon aus, dass die Zentralbank die Zinsen letztlich weniger stark senken wird als zunächst erwartet.
(Bericht von Büro Washington, geschrieben von Reinhard Becker Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)