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11.12.2025 /12:55:49
FOKUS 1-US-Zinssenkung lässt Dax-Anleger kalt - Oracle-Zahlen belasten

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Langsameres Lockerungstempo der Fed zeichnet sich ab



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Oracle mit überraschend schwachem Wachstum der Cloud-Sparte



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Dollar gibt nach
 
(Neu: Europäische Börsen, Zitate, Einzelwerte, Dollar, Euro)
Frankfurt, 11. Dez (Reuters) - Trotz einer erneuten
Zinssenkung der US-Notenbank Fed haben die Dax <.GDAXI>-Anleger
am Donnerstag auf die Bremse getreten. Der deutsche Leitindex
notierte kaum verändert bei 24.138 Punkten. Der
EuroSToxx50 <.STOXX50E> rückte minimal vor. "Begeisterung will
nach dem Fed-Entscheid nicht aufkommen", sagte Christian Henke
vom Broker IG. Es sehe so aus, als könnte die Fed im Januar wohl
erst einmal eine Pause einlegen.

Fed-Chef Jerome Powell machte deutlich, dass nach drei Lockerungsschritten in Folge klarere Signale vom Arbeitsmarkt abgewartet und auch die Inflationsentwicklung weiter im Blick behalten werden müssten. Die Fed senkte den Leitzins am Mittwochabend um einen Viertelpunkt auf die neue Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent. Die Währungshüter hatten den geldpolitischen Schlüsselsatz im September erstmals im laufenden Jahr reduziert und im Oktober nachgelegt. Laut Tiffany Wilding, Ökonomin beim Vermögensverwalter Pimco, ist vor der zweiten Hälfte des kommenden Jahres wohl nur dann mit einer weiteren Zinssenkung zu rechnen, sollte es zu einem unerwarteten wirtschaftlichen Schock kommen.

Die US-Währung konnte von der Aussicht auf ein verlangsamtes Zinssenkungstempo nicht profitieren: Der Dollar-Index <.DXY> verlor bis zu 0,3 Prozent auf 98,54 Punkte, das war der tiefste Stand seit Ende Oktober. Der Euro <EUR=> lag mit zeitweise 1,1707 Dollar auf dem höchsten Stand seit fast zwei Monaten.

ORACLE-ZAHLEN LASSEN KI-SORGEN WIEDER AUFLEBEN

Für Ernüchterung am Aktienmarkt sorgte neben der US-Geldpolitik auch die Unternehmensseite. Der Fed-Beschluss werde von den Oracle <ORCL.N>-Zahlen und Sorgen um Fehlinvestitionen im KI-Sektor überschattet, sagte Jochen Stanzl, Chefmarktanalyst der Consorsbank. Ein überraschend schwaches Wachstum der wichtigen Cloud-Sparte hat Oracle ein Quartalsergebnis unter den Markterwartungen eingebrockt. Der US-Konzern ist auf ein kräftiges Wachstum angewiesen, um die milliardenschweren Investitionen in neue Rechenzentren finanzieren zu können. Das Unternehmen sitzt auf einem Schuldenberg von 100 Milliarden Dollar und will sich Medienberichten zufolge weitere 38 Milliarden Dollar für den Aufbau von KI-Infrastruktur leihen. Die Aktien brachen im vorbörslichen US-Handel um zwölf Prozent ein.

Im Dax zählten die Titel des Oracle-Rivalen SAP <SAPG.DE> mit einem Abschlag von mehr als zwei Prozent zu den größten Verlierern. Europaweit gingen Halbleiter- und Techwerte auf Talfahrt, der entsprechende Branchenindex <.SX8P> gab bis zu 1,1 Prozent nach. Die Bedenken rund um hohe KI-Investitionen und deren kurzfristige Erträge machten wieder die Runde, konstatierte Jürgen Molnar von RoboMarkets.

In Kauflaune gerieten die Anleger dagegen bei Autowerten. Daimler Truck <DTGGe.DE>, Volkswagen <VOWG_p.DE> und Continental <CONG.DE> legten im Dax zwischen 4,5 und 1,5 Prozent zu. Die Autowerte seien zuletzt schon gut gelaufen und würden nun offenbar wieder in die Portfolios aufgenommen, sagte ein Händler. Punkten konnten auch die Titel der Münchener Rück <MUVGn.DE> mit einem Plus von 2,1 Prozent. Das Unternehmen will die absehbar bröckelnden Gewinne in der Schaden-Rückversicherung in den nächsten Jahren durch Zuwächse in den anderen drei Sparten wettmachen.

AKTIEN VON CARL ZEISS MEDITEC KÖNNEN GEWINNE NICHT HALTEN

Im MDax <.MDAXI> konnten Carl Zeiss Meditec <AFXG.DE> ihre Gewinne dagegen nicht halten. Die Titel gaben nach einem anfänglich deutlichen Plus gut zwei Prozent nach. Zwar steigerte der Medizintechnikkonzern im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatz und operatives Ergebnis. Die Dividende soll jedoch um fünf Cent auf 0,55 Euro gekürzt werden. Der Vorstand warnte zudem vor möglichen Belastungen im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich infolge von Restrukturierungen.

An der Pariser Börse machte Schneider Electric <SCHN.PA> von sich Reden. Der Elektrotechnikkonzern will sein Gewinnwachstum beschleunigen. Darüber hinaus kündigte der französische Siemens <SIEGn.DE>-Rivale anlässlich einer Investorenveranstaltung einen 3,5 Milliarden Euro schweren Aktienrückkauf an. Es wäre der erste seit fast drei Jahren. Schneider-Titel stiegen um bis zu 4,4 Prozent zu, so stark wie zuletzt vor einem knappen halben Jahr.

(Bericht von: Daniela Pegna, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).) ((daniela.pegna@thomsonreuters.com; Reuters Messaging:

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