Nachricht


11.12.2025 /17:40:00
FOKUS 1-EVP-Chef Weber: Aus für Verbrenner ab 2035 ist vom Tisch

(neu: Details)

*

EVP-Chef Weber zu "Bild": 90-prozentige CO2-Reduktion ab 2035



*

"Auch ab 2040 wird es kein 100-Prozent-Ziel geben"
 
Berlin, 11. Dez (Reuters) - Das für 2035 geplante
pauschale Aus für Neuwagen mit Verbrennungsmotor in der
Europäischen Union ist nach den Worten des Chefs der
konservativen EVP-Fraktion, Manfred Weber, vom Tisch. Statt
einer vollständigen Reduzierung des CO2-Ausstoßes solle für die
Flottenziele der Hersteller bei Neuzulassungen ab 2035 eine
Minderung um 90 Prozent gelten, sagte der CSU-Politiker am
Donnerstag der "Bild". Auch ab 2040 werde es kein
100-Prozent-Ziel geben. "Damit ist das Technologieverbot für den
Verbrenner vom Tisch", sagte Weber. "Alle derzeit in Deutschland
gebauten Motoren können damit weiterproduziert und verkauft
werden."

"Bild" berichtete, Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe sich in nächtlicher Runde mit Weber als Chef der größten Fraktion im Europaparlament geeinigt. Den ganzen Donnerstag über seien noch wichtige Details festgezurrt worden.

Damit bliebe eine Restquote an Fahrzeugen mit klassischen Verbrennungsmotoren zulässig. Das sogenannte Verbrenner-Aus sieht bislang vor, dass ab 2035 in der EU keine Neuwagen mehr zugelassen werden dürfen, die CO2 ausstoßen. Die EU-Vorgabe sollte aus Klimaschutzgründen eine vollständige Umstellung auf emissionsfreie Neuwagen bewirken und faktisch das Ende von Benzin- und Dieselantrieben bedeuten.

Durch eine Absenkung des Zielwerts auf eine CO2-Reduktion um 90 Prozent könnten Hersteller weiter herkömmliche Motoren bauen und verkaufen, sofern sie die Flottengrenzen im Durchschnitt erfüllen. Autohersteller und mehrere Regierungen, darunter auch die Bundesregierung, hatten eine Überarbeitung der EU-Vorschriften gefordert. Laut einem Entwurf für die Tagesordnung der EU-Kommission sollen die neuen Regelungen zur Autobranche am Dienstag auf den Weg gebracht werden.

Die Koalition aus CDU, CSU und SPD hatte gefordert, dass "hocheffiziente Verbrenner", Plug-in-Hybride und Elektrofahrzeuge mit sogenanntem Range Extender auch nach 2035 zugelassen werden dürfen.

(Bericht von Sabine Wollrab und Holger Hansen, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.