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24.09.2024 /13:05:13
TOP-THEMA-Insider - Institute senken Wachstumsprognosen, erwarten Minus 2024

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Bruttoinlandsprodukt soll um 0,1 Prozent schrumpfen



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Wachstum 2025 dürfte geringer ausfallen als bislang angenommen



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Konjunkturflaute dürfte sich am Arbeitsmarkt bemerkbar machen





(neu: mit Arbeitslosigkeit, Inflation)
- von Christian Krämer und Rene Wagner
Berlin, 24. Sep (Reuters) - Die führenden
Forschungsinstitute haben Insidern zufolge ihre ohnehin geringe
Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft gesenkt. Das
Bruttoinlandsprodukt dürfte 2024 um 0,1 Prozent fallen und damit
bereits das zweite Jahr in Folge schrumpfen, sagten mit den
Zahlen aus dem Herbstgutachten vertraute Personen am Dienstag
der Nachrichtenagentur Reuters. Im März war noch ein Mini-Plus
von 0,1 Prozent vorausgesagt worden. Für 2025 wurde die
Vorhersage in der neuen Gemeinschaftsdiagnose von 1,4 auf 0,8
Prozent gekappt. Für 2026 gehen die Institute von einem Wachstum
von 1,3 Prozent aus.

Die hartnäckige Konjunkturflaute dürfte den Instituten zufolge nicht spurlos am Arbeitsmarkt vorbeigehen. In diesem und im kommenden Jahr soll die Arbeitslosenquote auf rund sechs Prozent steigen. Zum Vergleich: 2023 betrug sie 5,7 Prozent. Dieser Wert soll dann erst 2026 wieder erreicht werden.



PREISE SOLLEN LANGSAMER STEIGEN
 
Entspannung erwarten die Ökonomen bei der Inflation. In
diesem Jahr sollen die Verbraucherpreise nur noch um
durchschnittlich 2,2 Prozent steigen, nachdem die Teuerungsrate
im vergangenen Jahr noch bei 5,9 Prozent gelegen hatte. In den
beiden kommenden Jahren dürfte sich die Inflationsrate dann bei
jeweils rund zwei Prozent einpendeln.

Die Gemeinschaftsdiagnose wird an diesem Donnerstag offiziell veröffentlicht, so dass die Zahlen bis dahin noch leicht verändert werden könnten. Sie dient der Bundesregierung als Basis für ihre neuen Projektionen im Oktober, die wiederum die Grundlage für die Steuerschätzung bilden. In der Frühjahrsprognose war das Bundeswirtschaftsministerium von einem Wachstum von 0,3 Prozent im laufenden Jahr ausgegangen und hatte für 2025 ein Plus von 1,0 Prozent vorausgesagt.

Erstellt wird die Gemeinschaftsdiagnose vom RWI in Essen, vom Ifo-Institut in München, vom IfW in Kiel, vom IWH in Halle und vom Berliner DIW. Auch das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) und das Institut für Höhere Studien Wien sind beteiligt.

(redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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