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26.11.2025 /14:55:07
FOKUS 1-Insider: Allianz baut in Callcentern bis zu 1800 Stellen ab

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Reiseversicherungs-Sparte Allianz Partners betroffen



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Allianz bestätigt vertrauliche Gespräche mit Betriebsräten



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Künstliche Intelligenz beantwortet immer mehr Anfragen selbst





(neu: Hintergrund)
München, 26. Nov (Reuters) - Die
Reiseversicherungssparte der Allianz <ALVG.DE> steht einem
Insider zufolge aufgrund der Fortschritte bei Künstlicher
Intelligenz (KI) vor einem größeren Stellenabbau. Bei Allianz
Partners sollen 1500 bis 1800 Arbeitsplätze in den nächsten
zwölf bis 18 Monaten wegfallen, vor allem in Callcentern, wie
eine mit den Plänen vertraute Person der Nachrichtenagentur
Reuters am Mittwoch sagte. Der Branchendienst
"Versicherungsmonitor" hatte als Erster über die Pläne
berichtet. Betroffen seien Frankreich, Großbritannien, Spanien
und mehr als 120 von 1600 Arbeitsplätzen in Deutschland. Bei
Allianz Partners arbeiten 22.600 Menschen, 14.000 davon
beantworten am Telefon Kundenanfragen und nehmen
Schadenmeldungen entgegen.

Der Versicherungskonzern wollte sich zu den Abbauplänen noch nicht konkret äußern. Allianz Partners prüfe "derzeit aktiv, wie sich der technologische Wandel auf uns alle auswirken wird", hieß es in einer Mitteilung. Das könne "auch Auswirkungen auf Rollen haben, die heute stark von manuellen Prozessen geprägt sind." Dazu hätten vertrauliche Gespräche mit den Betriebsräten begonnen, sagte eine Sprecherin.

Unter der Marke Allianz Partners hat der Münchner Konzern sein Geschäft mit Reiseversicherungen, Reise-Krankenversicherungen und Asisstance-Dienstleistungen von der Pannenhilfe bis zu Handwerker-Diensten gebündelt. Die Sparte ist seither einer der größten Wachstumstreiber des Versicherers. Wer mit einem Anliegen anruft, landet erst bei einem Sprachcomputer, der die Kunden aber in komplexeren Fällen an einen Mitarbeiter weiterleitet. Einfache Anfragen wie Adressänderungen oder Auskünfte zum Bearbeitungs-Stand lassen sich immer öfter allein mit Hilfe von KI bewältigen. Die Allianz verweist auf eine hohe Kundenzufriedenheit.

Vorstandschef Oliver Bäte hatte groß angelegte
Stellenabbau-Programme stets als die Folge schlechter Planung
kritisiert und sie deshalb für die Allianz abgelehnt. Mit einer
so rasanten technischen Entwicklung sei aber nicht zu rechnen
gewesen, sagten Insider.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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