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Reiseversicherungs-Sparte Allianz Partners betroffen
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Allianz bestätigt vertrauliche Gespräche mit Betriebsräten
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Künstliche Intelligenz beantwortet immer mehr Anfragen selbst
| (neu: Hintergrund) |
| München, 26. Nov (Reuters) - Die |
| Reiseversicherungssparte der Allianz <ALVG.DE> steht einem |
| Insider zufolge aufgrund der Fortschritte bei Künstlicher |
| Intelligenz (KI) vor einem größeren Stellenabbau. Bei Allianz |
| Partners sollen 1500 bis 1800 Arbeitsplätze in den nächsten |
| zwölf bis 18 Monaten wegfallen, vor allem in Callcentern, wie |
| eine mit den Plänen vertraute Person der Nachrichtenagentur |
| Reuters am Mittwoch sagte. Der Branchendienst |
| "Versicherungsmonitor" hatte als Erster über die Pläne |
| berichtet. Betroffen seien Frankreich, Großbritannien, Spanien |
| und mehr als 120 von 1600 Arbeitsplätzen in Deutschland. Bei |
| Allianz Partners arbeiten 22.600 Menschen, 14.000 davon |
| beantworten am Telefon Kundenanfragen und nehmen |
| Schadenmeldungen entgegen. |
Der Versicherungskonzern wollte sich zu den Abbauplänen noch nicht konkret äußern. Allianz Partners prüfe "derzeit aktiv, wie sich der technologische Wandel auf uns alle auswirken wird", hieß es in einer Mitteilung. Das könne "auch Auswirkungen auf Rollen haben, die heute stark von manuellen Prozessen geprägt sind." Dazu hätten vertrauliche Gespräche mit den Betriebsräten begonnen, sagte eine Sprecherin.
Unter der Marke Allianz Partners hat der Münchner Konzern sein Geschäft mit Reiseversicherungen, Reise-Krankenversicherungen und Asisstance-Dienstleistungen von der Pannenhilfe bis zu Handwerker-Diensten gebündelt. Die Sparte ist seither einer der größten Wachstumstreiber des Versicherers. Wer mit einem Anliegen anruft, landet erst bei einem Sprachcomputer, der die Kunden aber in komplexeren Fällen an einen Mitarbeiter weiterleitet. Einfache Anfragen wie Adressänderungen oder Auskünfte zum Bearbeitungs-Stand lassen sich immer öfter allein mit Hilfe von KI bewältigen. Die Allianz verweist auf eine hohe Kundenzufriedenheit.
| Vorstandschef Oliver Bäte hatte groß angelegte |
| Stellenabbau-Programme stets als die Folge schlechter Planung |
| kritisiert und sie deshalb für die Allianz abgelehnt. Mit einer |
| so rasanten technischen Entwicklung sei aber nicht zu rechnen |
| gewesen, sagten Insider. |
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)