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| Mehr als zehn Verletzte |
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| Ein Feuerwehrmann unter den Opfern |
| (neu: Todeszahl, Augenzeugen) |
| Hongkong, 26. Nov (Reuters) - Nach einem Großbrand in |
| einem Hochhauskomplex in Hongkong steigt die Zahl der Toten. |
| Mindestens 13 Menschen seien ums Leben gekommen, wie die |
| Behörden am Mittwoch mitteilten. Zunächst war von vier Opfern |
| die Rede. Unter den Toten ist auch ein Feuerwehrmann. Eine |
| unbekannte Zahl von Menschen war in den bis zu 31 Stockwerke |
| hohen Gebäuden im Stadtteil Tai Po eingeschlossen, während die |
| Rettungskräfte bis in die Nacht gegen die Flammen kämpften. Mehr |
| als zehn Menschen wurden verletzt. |
Der Brand brach am Mittwoch gegen 14.45 Uhr Ortszeit aus. Ein 66-jähriger Anwohner sagte der Nachrichtenagentur Reuters, er habe einen "sehr lauten Knall" gehört und dann das Feuer in einem Nachbargebäude gesehen. "Ich bin sofort zurück, um meine Sachen zu packen", sagte er. Ein 71-jähriger Bewohner brach in Tränen aus und sagte, seine Frau sei in einem der Gebäude eingeschlossen. Die Behörden lösten gegen 18.20 Uhr die höchste Brandwarnstufe fünf aus. Augenzeugen berichteten von dicken schwarzen Rauchwolken und meterhohen Flammen, die den Nachthimmel erhellten.
Starke Winde fachten die Flammen an und ließen das Feuer auf sieben der acht Blöcke des Komplexes übergreifen. An einigen der Gebäude waren Bambusgerüste für Renovierungsarbeiten angebracht, die Anwohnern zufolge seit etwa einem Jahr andauerten. Teile der Gerüste stürzten während des Brandes zu Boden. Hongkong ist einer der letzten Orte der Welt, an dem Bambus noch in großem Umfang für Baugerüste verwendet wird. Die Regierung hatte jedoch im März aus Sicherheitsgründen damit begonnen, den Einsatz von Bambusgerüsten schrittweise zu reduzieren.
Der betroffene Wohnkomplex Wang Fuk Court wurde 1983 im Rahmen eines staatlich subventionierten Wohnungsbauprogramms errichtet und zählt 2000 Wohnungen. Er liegt im Stadtteil Tai Po, einem Vorort mit rund 300.000 Einwohnern nahe der Grenze zum chinesischen Festland. Hongkong gehört zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der Welt mit einem der teuersten Wohnungsmärkte. Wegen des Brandes sperrte die Verkehrsbehörde einen ganzen Abschnitt einer der beiden Hauptverkehrsstraßen der Stadt. Erst im April des vergangenen Jahres waren bei einem Brand in einem dicht besiedelten Wohnhaus im Stadtteil Kowloon fünf Menschen ums Leben gekommen.
(Bericht von Joyce Zhou, Tyrone Siu, Jessie Pang und Anne Marie Roantree, geschrieben von Rene Wagner - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)