*
| Verdächtiger in Gewahrsam |
*
| Motiv der Tat unklar |
*
| Trump stockt Nationalgarde in Washington auf |
| (neu: widersprüchliche Angaben, Details) |
| Washington, 26. Nov (Reuters) - Bei einer Schießerei in |
| der Nähe des Weißen Hauses in Washington sind zwei |
| Nationalgardisten angeschossen worden. Widersprüchliche Angaben |
| gab es zum Zustand der beiden Soldaten. Der Gouverneur von West |
| Virginia, Patrick Morrisey, teilte zunächst am Mittwoch mit, |
| dass sie ihren schweren Verletzungen erlegen seien. Kurz darauf |
| korrigierte er seine Angaben. Der mutmaßliche Täter wurde |
| festgenommen. Er kam nach Angaben eines Mitarbeiters des |
| US-Präsidialamtes mit Schussverletzungen in ein Krankenhaus. Das |
| Motiv der Tat ist noch unklar. FBI-Chef Kash Patel zufolge |
| schweben beide Nationalgardisten in Lebensgefahr. |
Das Weiße Haus wurde abgeriegelt. Präsident Donald Trump hält sich derzeit wegen des Feiertages Thanksgiving nicht in der Hauptstadt, sondern in Florida auf. Auf seiner Plattform Truth Social bezeichnete er den Täter als Tier, das einen hohen Preis zahlen werde.
Die Schießerei ereignete sich in der Nähe des Farragut Square, einem beliebten Mittagstreffpunkt für Büroangestellte, nur wenige Blocks vom Weißen Haus entfernt. Der Park, dessen Laternenpfähle zur Weihnachtszeit mit Kränzen und Schleifen geschmückt sind, wird von Schnellrestaurants und einem Cafe sowie zwei U-Bahn-Stationen gesäumt. Laut Augenzeugen brach nach den Schüssen Chaos aus. Passanten flohen von dem Platz, um sich in Sicherheit zu bringen.
Mike Ryan (55) sagte, er habe sich gerade in der Nähe etwas zu essen kaufen wollen, als Geräusche hörte, die wie Schüsse klangen. Er rannte einen halben Block weiter und hörte dann eine weitere Schusssalve. Als er zurückkehrte, habe er zwei Mitglieder der Nationalgarde auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegen sehen, während Umstehende versuchten, einen von ihnen wiederzubeleben. Gleichzeitig hätten andere Mitglieder der Nationalgarde jemanden am Boden fixiert, sagte Ryan.
Eine weitere Augenzeugin, Emma McDonald, sagte, sie habe Minuten nach der Schießerei gesehen, wie einer der Nationalgardisten auf einer Trage weggebracht wurde. Sein Kopf sei blutüberströmt gewesen.
Soldaten der Nationalgarde sind seit August in Washington stationiert. Trump hatte sie zur Kriminalitätsbekämpfung entsandt. Derzeit befinden sich rund 2200 Nationalgardisten in Washington, darunter Einheiten aus dem District of Columbia sowie aus Louisiana, Mississippi, Ohio, South Carolina, West Virginia, Georgia und Alabama. Trump hat wiederholt erklärt, die Kriminalität sei infolge des Einsatzes aus der Hauptstadt verschwunden. Örtliche Behördenvertreter bestreiten dies. Demokraten kritisieren die Aussagen heftig. Nach der Schießerei ordnete Trump die Entsendung von 500 weiteren Nationalgardisten nach Washington an, wie Verteidigungsminister Pete Hegseth mitteilte.
(Bericht von Leah Douglas, Phil Stewart und Jana Winter, bearbeitet von Kerstin Dörr Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)