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27.11.2025 /04:02:16
44 Tote bei Hochhausbrand in Hongkong - Drei Festnahmen

Hongkong, 27. Nov (Reuters) - Bei dem weiter wütenden Großbrand in einem Wohnkomplex in Hongkong ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 44 gestiegen. Die Polizei nahm am Donnerstag drei Verantwortliche einer Baufirma wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung fest, darunter zwei Direktoren und einen Berater. Als Brandursache vermuten die Behörden unsichere Bambusgerüste sowie Schaumstoff- und Netzmaterialien, die bei Renovierungsarbeiten verwendet wurden. Die Verantwortlichen der Firma hätten grob fahrlässig gehandelt, teilte die Hongkonger Polizei mit. Dies habe zu dem Unfall geführt und dafür gesorgt, dass sich das Feuer unkontrolliert ausbreiten konnte.

Die Ermittler stellten fest, dass einige Fenster eines unbeschädigten Gebäudes mit Schaummaterial versiegelt waren. Zudem seien die Gebäude mit Schutznetzen und Plastik abgedeckt gewesen, die möglicherweise nicht den Brandschutzstandards entsprächen, teilte die Polizei mit. Unter den Toten sei auch ein Feuerwehrmann, 45 Menschen befänden sich in kritischem Zustand im Krankenhaus. Fast 300 Personen gelten weiterhin als vermisst. Die Löscharbeiten in dem Komplex Wang Fuk Court im Stadtteil Tai Po dauerten am Donnerstagmorgen an. In vier der acht Blöcke sei der Brand unter Kontrolle, in drei weiteren kämpften die Einsatzkräfte weiter gegen Flammen und Rauch.

Mit 44 Toten ist es der schwerste Brand in Hongkong seit dem Zweiten Weltkrieg. Er übertrifft die Brandkatastrophe von 1996 in einem Geschäftsgebäude im Stadtteil Kowloon, bei der 41 Menschen starben. Der Komplex mit 2000 Wohnungen und mehr als 4600 Bewohnern war seit einem Jahr für 42 Millionen Dollar renoviert worden. Hongkongs Regierung hatte im März damit begonnen, Bambusgerüste aus Sicherheitsgründen schrittweise zu ersetzen. Bei mindestens drei Bränden in diesem Jahr waren solche Gerüste beteiligt gewesen.

(Bericht von Tyrone Siu, Joyce Zhou und Jessie Pang. Geschrieben von Isabelle Noack. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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