Nachricht


27.11.2025 /17:28:11
FOKUS 1-Deutsche Börse bietet 4,7 Mrd Euro für Fondsplattform Allfunds

*

Deutsche Börse bestätigt exklusive Gespräche

*

Unverbindliches Angebot in eigenen Aktien und in bar

*

Allfunds-Aktien steigen in Amsterdam um 20 Prozent
 
(neu: Gesamtwert der Transaktion, Kurse, Hintergrund)
München, 27. Nov (Reuters) - Die Deutsche
Börse <DB1Gn.DE> steht vor der milliardenschweren Übernahme der
europäischen Fonds-Handelsplattform Allfunds <ALLFG.AS>. Der
Frankfurter Börsenbetreiber bestätigte am Donnerstag exklusive
Gespräche mit dem Unternehmen. Die Deutsche Börse biete den
Allfunds-Aktionären nach dem unverbindlichen Angebot insgesamt
8,80 Euro für jedes Papier - 4,30 Euro in bar, 4,30 Euro in
neuen Aktien sowie 20 Cent Dividende für das laufende Jahr. Das
entspricht einem Gegenwert von rund 4,7 Milliarden Euro. An der
Börse wurde Allfunds vor dem Bekanntwerden der Offerte mit knapp
vier Milliarden Euro bewertet. Sicher sei die Übernahme aber
noch nicht, betonte die Börse.

Die in Amsterdam gelisteten Allfunds-Aktien stiegen um mehr als 20 Prozent auf 8,00 Euro. Die größten Aktionäre des seit 2021 börsennotierten spanisch-britischen Unternehmens sind der US-Technologieinvestor Hellman & Friedman (36 Prozent) und die französische Großbank BNP Paribas <BNPP.PA> (12,7 Prozent). Die Agentur Bloomberg hatte als erste über das Interesse der Deutschen Börse berichtet. Die Deutsche-Börse-Aktie kletterte um knapp drei Prozent auf 227,70 Euro. Gespräche zwischen Hellman & Friedman und dem Finanzinvestor CVC <CVC.AS> seien vorher an Differenzen über den Preis gescheitert, hieß es in dem Bloomberg-Bericht.

Allfunds bietet Fondsmanagern und -vertrieben eine Plattform für Handel und Abwicklung, Datenanalysen und Compliance-Systemen. Mit der Software können Allfunds-Kunden unterschiedliche Investmentfonds beobachten und handeln, Fonds-Häuser können die Wertentwicklung in ihrem Portfolio sowie Zu- und Abflüsse aus den Fonds verfolgen.

Für Allfunds hatten sich in den vergangenen Jahren schon
die Schweizer Börse SIX und die französische Euronext <ENX.PA>
interessiert. Euronext zog vor knapp zwei Jahren aber ein rund
5,5 Milliarden Euro schweres Übernahmeangebot zurück. Bloomberg
zufolge hatte sich noch vor dem Börsengang auch die Deutsche
Börse bereits mit dem Unternehmen beschäftigt.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.