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| Deutsche Börse bestätigt exklusive Gespräche |
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| Unverbindliches Angebot in eigenen Aktien und in bar |
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| Allfunds-Aktien steigen in Amsterdam um 20 Prozent |
| (neu: Gesamtwert der Transaktion, Kurse, Hintergrund) |
| München, 27. Nov (Reuters) - Die Deutsche |
| Börse <DB1Gn.DE> steht vor der milliardenschweren Übernahme der |
| europäischen Fonds-Handelsplattform Allfunds <ALLFG.AS>. Der |
| Frankfurter Börsenbetreiber bestätigte am Donnerstag exklusive |
| Gespräche mit dem Unternehmen. Die Deutsche Börse biete den |
| Allfunds-Aktionären nach dem unverbindlichen Angebot insgesamt |
| 8,80 Euro für jedes Papier - 4,30 Euro in bar, 4,30 Euro in |
| neuen Aktien sowie 20 Cent Dividende für das laufende Jahr. Das |
| entspricht einem Gegenwert von rund 4,7 Milliarden Euro. An der |
| Börse wurde Allfunds vor dem Bekanntwerden der Offerte mit knapp |
| vier Milliarden Euro bewertet. Sicher sei die Übernahme aber |
| noch nicht, betonte die Börse. |
Die in Amsterdam gelisteten Allfunds-Aktien stiegen um mehr als 20 Prozent auf 8,00 Euro. Die größten Aktionäre des seit 2021 börsennotierten spanisch-britischen Unternehmens sind der US-Technologieinvestor Hellman & Friedman (36 Prozent) und die französische Großbank BNP Paribas <BNPP.PA> (12,7 Prozent). Die Agentur Bloomberg hatte als erste über das Interesse der Deutschen Börse berichtet. Die Deutsche-Börse-Aktie kletterte um knapp drei Prozent auf 227,70 Euro. Gespräche zwischen Hellman & Friedman und dem Finanzinvestor CVC <CVC.AS> seien vorher an Differenzen über den Preis gescheitert, hieß es in dem Bloomberg-Bericht.
Allfunds bietet Fondsmanagern und -vertrieben eine Plattform für Handel und Abwicklung, Datenanalysen und Compliance-Systemen. Mit der Software können Allfunds-Kunden unterschiedliche Investmentfonds beobachten und handeln, Fonds-Häuser können die Wertentwicklung in ihrem Portfolio sowie Zu- und Abflüsse aus den Fonds verfolgen.
| Für Allfunds hatten sich in den vergangenen Jahren schon |
| die Schweizer Börse SIX und die französische Euronext <ENX.PA> |
| interessiert. Euronext zog vor knapp zwei Jahren aber ein rund |
| 5,5 Milliarden Euro schweres Übernahmeangebot zurück. Bloomberg |
| zufolge hatte sich noch vor dem Börsengang auch die Deutsche |
| Börse bereits mit dem Unternehmen beschäftigt. |
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)