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27.11.2025 /17:27:37
FOKUS 1-Rheinmetall nicht in Gesprächen über Umstellung von VW-Werk

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Rheinmetall sieht ausreichende Kapazitäten in eigenen Werken



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Marine-Sparte soll nicht mit weiteren Zukäufen ausgebaut werden





(Neu: Aussagen Volkswagen)
Berlin, 27. Nov (Reuters) - Der Rüstungskonzern
Rheinmetall <RHMG.DE> verhandelt aktuell nicht mit
Volkswagen <VOWG.DE> über eine Umstellung des Fahrzeug-Werks in
Osnabrück von ziviler auf militärische Produktion. Derzeit
verfüge Rheinmetall über ausreichend eigene Kapazitäten, um die
bestehenden Aufträge zu erfüllen, sagte Konzernchef Armin
Papperger am Donnerstag vor dem Verein der Ausländischen Presse
in Deutschland. Dies könne sich bei zusätzlichen Großaufträgen
aber ändern. Er habe sich bei einem Besuch des Volkswagen-Werks
in Osnabrück bereits davon überzeugt, dass Teile für die
Produktion militärischer Güter geeignet seien. VW erklärte, der
Konzern suche weiter nach einer Lösung für den Standort.
Der Wolfsburger Autobauer hat die Fertigung des
T-Roc-Cabrio in Osnabrück bis 2027 verlängert. Doch danach ist
die Zukunft der Anlage mit rund 2300 Beschäftigten offen.
Volkswagen prüfe weiterhin, wie der Standort Osnabrück nach
Auslauf der T-Roc-Cabrio-Fertigung weitergenutzt werden kann,
teilte der Konzern mit. "Wir sehen uns in der Verantwortung,
eine nachhaltige Lösung zu finden, die die Interessen des
Unternehmens und der Beschäftigten in Einklang bringt."
 
Rheinmetall stellt Teile seiner zivilen Produktion für
die Autoindustrie auf die boomende Fertigung für das Militär um.
Der Konzern könne aber auch Werke etwa von Autoherstellern wie
Volkswagen übernehmen, wenn die Voraussetzungen stimmten, hatte
Papperger in der Vergangenheit gesagt. Rheinmetall produziert
zusammen mit der VW-Tochter MAN <8TRA.DE> Militärfahrzeuge.

Die Rüstungsindustrie erhält nach dem russischen Überfall auf die Ukraine milliardenschwere Aufträge. Rheinmetall wächst deshalb rasant und investiert auch in neue Werke und Übernahmen. Der Dax-Konzern verstärkt sich aktuell mit dem militärischen Teil der Bremer Lürssen-Werft und gründet eine eigene Marine-Sparte. Weitere Zukäufe zur Stärkung des Geschäfts seien aktuell aber nicht vorgesehen, sagte Papperger weiter.

(Bericht von Miranda Murray, Mitarbeit Matthias Inverardi und Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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