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27.11.2025 /18:36:54
FOKUS 2-Europas Börsen an Thanksgiving kaum bewegt

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Zinsfantasien stützen Europas Börsen

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Keine Impulse aus USA wegen Thanksgiving

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Bei Puma bricht das Übernahmefieber aus
 
(Neu: Xetra-Schlusskurse, Industriemetalle, Monte dei Paschi)
Frankfurt, 27. Nov (Reuters) - Angesichts fehlender
Impulse von der Wall Street haben Anleger in Europa Aktien am
Donnerstag nur mit spitzen Fingern angefasst. Wegen des
Thanksgiving-Feiertags ist die Börse in den USA geschlossen,
weswegen die Handelsumsätze diesseits des Atlantiks eher gering
blieben. Der Dax <.GDAXI> notierte zum Handelsschluss 0,2 Prozent
höher bei 23.767,96 Punkten, nachdem er am Dienstag 1,1 Prozent
gewonnen hatte. Der EuroStoxx50 <.STOXX50E> schloss kaum
verändert bei 5653,17 Zählern.

Auf Wochensicht steuerten die Börsen aber auf deutliche Kursgewinne zu. Die wiederbelebten Erwartungen an eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed trugen laut Experten dazu bei, die jüngsten Sorgen um eine KI-Blase zu dämpfen. "Der Dax kann trotz geschlossener Wall Street seine Gewinne der vergangenen vier Handelstage behaupten und ist damit ebenfalls bereit für einen positiven Jahresausklang - wenn die US-Notenbank mitspielt", prognostizierte Christine Romar vom Broker CMC Markets. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Fed bei ihrer Entscheidung am 10. Dezember wird an den Terminmärkten derzeit auf rund 80 Prozent geschätzt - vor einer Woche waren es nur 30 Prozent.

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Die Konjunkturprognosen der Fed vom Mittwoch standen den Zinshoffnungen der Anleger nicht entgegen. Die Schwäche des US-Arbeitsmarktes reiche aus, um den aktuellen Inflationsschub auszugleichen, sagte George Boubouras, Geschäftsführer von K2 Asset Management. Die Zinsspekulationen trieben den Bitcoin <BTC=> um 1,5 Prozent nach oben, nachdem er bereits am Mittwoch um gut 3,5 Prozent zugelegt hatte.

Der Dollar-Index <.DXY> verharrte dennoch rund drei Prozent über seinem 3,5-Jahres-Tief vom September. Die Stärke der US-Devise zusammen mit überraschend schwachen Konjunkturdaten aus China machte wichtigen Industriemetallen zu schaffen: Der Preis für Kupfer gab bis zu 0,8 Prozent auf 10.893 Dollar je Tonne nach. Unter die Räder gerieten auch Zink und Aluminium, die jeweils knapp 1,5 Prozent einbüßten. Ein stärkerer Greenback macht in Dollar gehandelte Rohstoffe teurer und dämpft damit die Nachfrage.

ÜBERNAHMEFANTASIEN LASSEN PUMA ABHEBEN

Rüstungswerte legten weiter zu, obwohl einige Investoren zuletzt auf eine Einigung im Ukraine-Konflikt hofften. Die Aktien von Rheinmetall <RHMG.DE> und Hensoldt <HAGG.DE> gewannen jeweils rund ein Prozent.

Puma <PUMG.DE>-Anleger packte das Übernahmefieber. Die Aktien sprangen um 18,9 Prozent nach oben. Händler verwiesen auf einen Bericht der Agentur Bloomberg, wonach mehrere Unternehmen aus Asien eine Übernahme des Sportartikelherstellers prüfen könnten. Wie Reuters von einem Insider erfuhr, gelten die chinesischen Hersteller Anta Sports <2020.HK> und Li Ning <2331.HK> als mögliche Interessenten für Puma.

Anleger legten sich auch Aktien aus dem europäischen Lebensmittel- und Getränkesektor <.SX3P> in die Depots. Remy Cointreau <RCOP.PA> stiegen um 2,6 Prozent. Der neue Konzernchef Franck Marilly zeigte sich zuversichtlich, im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres wieder Wachstum zu erzielen. Die Titel der Konkurrenten Davide Campari und Pernod Ricard <PERP.PA> zogen um gut drei und zwei Prozent an.

Unter Druck gerieten hingegen die Aktien der italienischen Bank Monte dei Paschi, die 4,6 Prozent einbüßten. Konzernchef Luigi Lovaglio stehe im Fokus von Ermittlungen im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme des Rivalen Mediobanca, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen Reuters.

(Bericht von Sanne Schimanski und Anika Ross, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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