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27.11.2025 /20:13:40
FOKUS 1-Festnahmen nach Hochhausbrand in Hongkong - Zahl der Toten steigt auf 83

(Neu: Todeszahl, Razzia, Hilfsfonds)

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83 Tote, 279 Vermisste

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Renovierungsarbeiten als mögliche Brand-Ursache

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Razzia bei Baufirma

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Hilfsfonds von umgerechnet 33 Mio Euro eingerichtet
 
Hongkong, 27. Nov (Reuters) - Nach dem verheerenden
Hochhausbrand in Hongkong hat die Polizei drei führende
Mitarbeiter einer Baufirma wegen des Verdachts auf fahrlässige
Tötung festgenommen. "Wir haben Grund zu der Annahme, dass die
verantwortlichen Personen der Firma grob fahrlässig gehandelt
haben, was zu diesem Unfall führte und eine unkontrollierte
Ausbreitung des Feuers verursachte", sagte eine
Polizeisprecherin am Donnerstag. Bei einer Razzia in den
Büroräumen der Firma Prestige Construction beschlagnahmten die
Behörden demnach Ausschreibungsunterlagen, Computer und
Mobiltelefone. Die Behörden rechneten nach eigenen Angaben
damit, den Brand in Kürze vollständig gelöscht zu haben.

Das Feuer war am Mittwoch im Wohnkomplex Wang Fuk Court ausgebrochen, in dem mehr als 4600 Menschen in 2000 Wohnungen leben. Die rund 30 Stockwerke hohen Gebäude waren für Renovierungsarbeiten mit Bambusgerüsten und grünen Schutznetzen verkleidet. Die Zahl der Todesopfer stieg am Donnerstag auf 83. Dies sei der tödlichste Brand in der chinesischen Sonderverwaltungszone seit 1948, schrieb die Zeitung "South China Morning Post" unter Berufung auf die Feuerwehr. 279 Menschen gelten noch als vermisst. Rettungskräfte kämpften sich auch am Donnerstagabend noch durch verkohlte Gemäuer der Wohnblöcke im Stadtteil Tai Po.

Hongkongs Regierungschef John Lee kündigte einen Hilfsfonds von 300 Millionen Hongkong-Dollar (33 Millionen Euro) an. Zahlreiche Unternehmen sagten Spenden zu. Papst Leo bekundete seine Solidarität an alle, die unter den Folgen des Brandes litten. Chinas Präsident Xi Jinping forderte alle Anstrengungen, um das Feuer zu löschen und die Zahl der Opfer zu minimieren.

Der seit 1983 bewohnte Komplex ist Teil eines staatlich subventionierten Wohneigentumsprogramms, das für Familien mit mittlerem Einkommen in der teuren Stadt eine der wenigen bezahlbaren Optionen darstellt. Die Stadtentwicklungsbehörde diskutierte bereits über einen schrittweisen Ersatz von Bambusgerüsten durch Metallgerüste als Sicherheitsmaßnahme.

Der Brand weckt Erinnerungen an die Grenfell-Tower-Katastrophe 2017 in London, bei der 72 Menschen starben.

(Reuters-Büro Hongkong, geschrieben von Isabelle Noack und Philipp Krach, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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