Berlin, 28. Nov (Reuters) - Union und SPD haben sich nach den Worten von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas auf einen gemeinsamen Kurs bei ihrem umstrittenen Rentenpaket verständigt. Die Regierungskoalition sei sich einig, dass es "umfangreiche und auch mutige Schritte" in der Rentenpolitik brauche, sagte die SPD-Co-Chefin am Freitag in der Haushaltsdebatte des Bundestages mit Blick auf die nächtlichen Beratungen der Koalitionsspitzen. "Wir wollen eine Altersvorsorge in Deutschland, die sicher und gerecht ist - über alle Generationen."
Zuvor war bereits bekanntgeworden, dass die Spitzen von Union und SPD das Rentenpaket trotz Kritik von jungen Abgeordneten der Union nicht ändern wollen. In einem Entschließungsantrag für den Bundestag konkretisieren sie aber den Arbeitsauftrag für die geplante Rentenkommission, deren Einsetzung Bas bereits für Dezember angekündigt hatte. Dort sollen auch strittige Fragen wie ein höheres Renteneintrittsalter oder Änderungen bei der sogenannten Rente mit 63 Jahren behandelt werden. Junge Unions-Abgeordnete wollen bislang dem Rentenpaket nicht zustimmen, weil sie die Milliardenkosten für die Sicherung des Rentenniveaus in den Jahren nach 2031 kritisch sehen.
Bas verteidigte das geplante Paket. "Mit der Stabilisierung des Rentenniveaus, der Mütterrente, der Betriebsrente, der Frühstartrente, der Aktivrente und auch einer Reform der privaten Altersvorsorge stellen wir jetzt schon die richtigen Weichen", sagte Bas. "Und so groß die Unterschiede auch manchmal sind - wir handeln gemeinsam."
(Bericht von Holger Hansen und Christian Krämer, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)