Berlin, 28. Nov (Reuters) - Die Inflationsrate in Deutschland ist ersten Daten aus den Bundesländern zufolge im November nicht weiter gestiegen. In Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zogen die Verbraucherpreise genauso stark an wie im Oktober, wie die Statistischen Landesämter am Freitag mitteilten. Nur in Sachsen legte die Teuerungsrate von 2,1 auf 2,2 Prozent zu.
Das Statistische Bundesamt will auf Basis von Länderdaten am Nachmittag seine erste Schätzung zur bundesweiten Entwicklung der Verbraucherpreise im zu Ende gehenden Monat veröffentlichen. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen rechnen damit, dass die Inflationsrate auf 2,4 Prozent sinkt. Im Oktober war sie noch auf 2,3 Prozent gefallen.
Dämpfend auf die Teuerung wirkte billigere Energie. Im Freistaat Bayern etwa sanken die Preise dafür um 0,7 Prozent im Vergleich zum November 2024. Nahrungsmittel verteuerten sich mit 1,6 Prozent unterdurchschnittlich.
Die Bundesbank gibt noch keine vollständige Entwarnung. "In den nächsten Monaten dürfte die Inflationsrate vor allem aufgrund von Basiseffekten vorübergehend noch etwas höher ausfallen", schreibt sie in ihrem aktuellen Monatsbericht. Anfang 2026 dürfte etwa ein preiserhöhender Basiseffekt bei Nahrungsmitteln anstehen. Dem stehe eine sinkende Teuerung im Energiebereich gegenüber. "Bei letzterer dürfte die Teuerung unter anderem aufgrund der geringeren Netzentgelte für Strom wieder deutlich sinken, trotz höherer CO2-Preise im nationalen Emissionshandelssystem", hieß es. Grundsätzlich sei der Inflationsausblick für den Beginn des kommenden Jahres unsicherer als üblich, betonte die Bundesbank.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt in der Währungsunion mittelfristig eine Inflation von zwei Prozent an. Sie hat ihren Leitzins seit vergangenem Jahr achtmal gesenkt, weil der Preisdruck insgesamt nachgelassen hat. Zuletzt hielt sie den Leitzins stabil.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Rüttger - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)