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28.11.2025 /13:38:27
FOKUS 1-Nach Hochhausbrand in Hongkong steigt die Todeszahl auf 128

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200 Menschen weiter vermisst

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Führende Mitarbeiter von Baufirma festgenommen

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Sicherheitschef: Feueralarm hat nicht richtig funktioniert
 
(Neu: Aktualisierte Zahlen, Details, neu durchgeschrieben)
Hongkong, 28. Nov (Reuters) - Nach dem schwersten Brand
in Hongkong seit fast 80 Jahren ist dieZahl der Todesopfer auf
128 gestiegen. Rund 200 Menschen werden noch vermisst, wie der
Sicherheitschef der Stadt, Chris Tang, am Freitag sagte. Er
schloss nicht aus, dass bei den weiteren Untersuchungen in dem
Gebäude noch mehr Leichen entdeckt werden könnten. Bislang seien
nur 39 der 128 Toten identifiziert worden.

Die Polizei nahm in der Zwischenzeit drei führende Mitarbeiter einer Baufirma wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung fest. Ihnen wird die Verwendung unsicherer Materialien vorgeworfen, darunter brennbare Schaumstoffplatten, die Fenster blockiert haben sollen. Sicherheitschef Tang sagte zudem, die Feuermelder in dem Komplex hätten nicht ordnungsgemäß funktioniert. "Sobald alles als sicher eingestuft ist, wird die Polizei mit der Spurensicherung beginnen und weitere Ermittlungen in Gang setzen", kündigte Tang an. Einem Medienbericht zufolge hat die Antikorruptionsbehörde sechs weitere Personen festgenommen.

Unterdessen haben sich Hunderte Freiwillige zusammengetan, um die Betroffenen mit Lebensmitteln und Kleidung zu versorgen. Der Regierungschef von Hongkong, John Lee, kündigte einen Hilfsfonds in Höhe von 300 Millionen Hongkong-Dollar (rund 33 Millionen Euro) an.

TÖDLICHSTER BRAND IN HONGKONG SEIT 1948

Das Feuer war am Mittwoch im Wohnkomplex Wang Fuk Court ausgebrochen, in dem mehr als 4600 Menschen in 2000 Wohnungen lebten. Die rund 30 Stockwerke hohen Gebäude waren für Renovierungsarbeiten mit Bambusgerüsten und grünen Schutznetzen verkleidet. Es handelt sich um das tödlichste Feuer in der chinesischen Sonderverwaltungszone seit 1948. Der Brand weckt Erinnerungen an die Grenfell-Tower-Katastrophe 2017 in London, bei der 72 Menschen starben.

Der seit 1983 bewohnte Komplex ist Teil eines staatlich subventionierten Wohneigentumsprogramms, das für Familien mit mittlerem Einkommen in der teuren Stadt eine der wenigen bezahlbaren Optionen darstellt. Die Tragödie könnte nach Einschätzung von Analysten den Unmut gegenüber den Behörden schüren. Die hohen Immobilienpreise in der dicht besiedelten Stadt sorgen seit Langem für Unzufriedenheit.

(Bericht von Mei Mei Chu, Joyce Zhou, Tyrone Siu, Jessie Pang, Anne Marie Roantree, Clare Jim, David Kirton, Greg Torode, Farah Master, James Pomfret, Artorn Pookasok und Yuddy Cahya Budiman, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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