Berlin, 28. Nov (Reuters) - Die deutschen Importpreise sind im Oktober wegen billigerer Energie erneut gesunken. Sie fielen um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten einen etwas stärkeren Rückgang von 1,6 Prozent erwartet, nach einem Minus von 1,0 im September. Von September auf Oktober legten die Einfuhrpreise um 0,2 Prozent zu.
Den größten Einfluss auf die Entwicklung hatten erneut die Energieimporte. Diese verbilligten sich um 15,1 Prozent im Vergleich zum Oktober 2024. Rohöl kostete 21,1 Prozent weniger, während für Erdgas 13,7 Prozent und für Strom 3,7 Prozent weniger verlangt wurden. Mineralölerzeugnisse wie Benzin waren 9,2 Prozent günstiger. Klammert man Energie aus, stagnierten die Einfuhrpreise zum Oktober 2024.
Für Nahrungsmittel musste dagegen mehr Geld hingelegt werden: Sie verteuerten sich im Schnitt um 5,4 Prozent. Mehr verlangt wurden vor allem für geschälte Haselnüsse (+68,7 Prozent), Kaffee (+37,9 Prozent), Rindfleisch (+34,3 Prozent), Geflügelfleisch (+26,6 Prozent) und geschälte Mandeln (+23,3 Prozent). Dagegen waren Zucker (-23,8 Prozent), Olivenöl (-21,7 Prozent) und Schweinefleisch (-11,2 Prozent) deutlich billiger als im Vorjahresmonat.
Da die deutsche Wirtschaft sehr viele Vorprodukte und Rohstoffe aus dem Ausland ordert, wirken sich Einfuhrpreise früher oder später auch auf die allgemeine Inflation aus. Im Oktober lag die Teuerungsrate bei den Verbraucherpreisen bei 2,3 Prozent, nachdem im September mit 2,4 Prozent ein Jahreshöchststand erreicht worden war. Die Daten für November werden noch im Laufe des Nachmittags veröffentlicht. Hier rechnen Fachleute mit einem leichten Anstieg auf 2,4 Prozent.
Besonders stark verteuert haben sich zuletzt Dienstleistungen mit 3,5 Prozent. Als ein Grund dafür gilt die Personalknappheit in vielen Service-Betrieben. Diese führt zu höheren Lohnkosten, die wiederum an die Kunden weitergereicht werden, wie Ökonomen erklären.
(Bericht von Klaus Lauer - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)