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29.11.2025 /22:04:02
USA stellen Bearbeitung der Visa-Anträge von Afghanen ein

Washington, 29. Nov (Reuters) - Die USA bearbeiten keine Visa-Anträge mehr von Afghanen. Das geht aus einer Anweisung des Außenministeriums an seine Diplomaten hervor, die Reuters am Samstag einsehen konnte. Damit wird das Einwanderungsprogramm für Afghanen, die den Vereinigten Staaten während der 20-jährigen Besetzung ihres Heimatlandes geholfen haben, faktisch ausgesetzt. Das Außenministerium verwies Reuters am Samstag auf eine Erklärung von Außenminister Marco Rubio vom Freitag auf Plattform X, in der er ankündigte, dass die Visaerteilung für "ALLE Personen", die mit afghanischen Pässen reisen, "vorübergehend ausgesetzt" werde.

Am Mittwoch war ein ehemaliges Mitglied einer von der CIA unterstützten afghanischen Einheit beschuldigt worden, in Washington auf zwei Soldaten der US-Nationalgarde geschossen zu haben. Einer von ihnen starb später. US-Präsident Donald Trump hatte nach dem Angriff angekündigt, die Einwanderung aus allen "Ländern der Dritten Welt" dauerhaft auszusetzen.

Etwa 200.000 Afghanen sind nach Angaben der Initiative AfghanEcac bis Ende 2021 über Flüchtlings- und Sondervisaprogramme in die USA eingereist. Anträge von weiteren 265.000 Afghanen außerhalb der USA würden noch bearbeitet, darunter etwa 180.000 im Rahmen des Sonderprogramms für Einwanderer, das für ehemalige Mitarbeiter der US-Regierung bestimmt ist.

(Bericht von Humeyra Pamuk und Raphael Satter, geschrieben von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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