30. Nov (Reuters) - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Präsident Isaac Herzog offiziell um Begnadigung gebeten. Ein entsprechendes Gesuch sei eingereicht worden, teilte das Büro des israelischen Präsidenten am Sonntag mit. Es handele sich um ein außergewöhnliches Anliegen mit weitreichenden Konsequenzen. "Nach Eingang aller relevanten Stellungnahmen wird der Präsident das Anliegen verantwortungsvoll und gewissenhaft prüfen", teilte das Präsidialamt mit. Netanjahu erklärte in einer Stellungnahme per Video, dass durch ein sofortiges Ende des Prozesses gegen ihn die dringend notwendige nationale Versöhnung vorangetrieben werde.
Gegen Netanjahu läuft seit Jahren ein Prozess wegen des Vorwurfs der Korruption und Einflussnahme. Ihm und seiner Frauer wird vorgeworfen, in großem Stil Geschenke angenommen zu haben. Zudem soll der Regierungschef Einfluss auf die Berichterstattung von "Jedi'ot Achronot", der größten Zeitung in Israel, genommen haben. Netanjahu bestreitet die Vorwürfe.
(Bericht von Alexander Cornwell, Steven Scheer, Menna Alaa El-Din, bearbeitet von Kerstin Dörr, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)