Singapur/Peking/Tokio/Seoul, 01. Dez (Reuters) - Die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung in den USA hat den asiatischen Börsen zum Wochenauftakt uneinheitliche Tendenzen beschert. Während die Börse in Schanghai am Montag um 0,4 Prozent auf 3.904,90 Punkte zulegte und der Index der wichtigsten Unternehmen in Schanghai und Shenzhen um 0,8 Prozent auf 4.560,67 Zähler stieg, gab der japanische Nikkei-Index um 1,7 Prozent auf 49.375,23 Punkte nach. Der breiter gefasste Topix notierte 0,9 Prozent niedriger bei 3.346,28 Zählern. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans notierte kaum verändert.
In Tokio belasteten Spekulationen über eine baldige Zinserhöhung durch die Bank of Japan (BOJ) die Stimmung. Äußerungen von Notenbankchef Kazuo Ueda hatten die Renditen für japanische Staatsanleihen auf ein 17-Jahres-Hoch getrieben und den Yen gestärkt, was exportorientierte Werte unter Druck setzte. "Es gab kaum große marktbewegende Impulse, aber der Markt reagierte auf die steigenden Renditen und den Anstieg des Yen gegenüber dem Dollar", sagte der Stratege Kazuaki Shimada von IwaiCosmo Securities. Zu den Verlierern zählten der Chip-Ausrüster Advantest mit einem Minus von 4,4 Prozent und der Uniqlo-Mutterkonzern Fast Retailing, dessen Aktie um 1,6 Prozent nachgab. Gefragt waren hingegen Bankaktien wie Sumitomo Mitsui Financial Group und Mitsubishi UFJ Financial Group, die um 2,8 beziehungsweise 2,3 Prozent zulegten.
In China drückten schwache Konjunkturdaten auf die Kauflaune der Anleger. Der Einkaufsmanagerindex des Wirtschaftsmagazins RatingDog für das verarbeitende Gewerbe fiel im November auf 49,9 Punkte und signalisierte damit einen leichten Rückgang der Fabrikaktivität. "Obwohl die neuen Exportaufträge im November anzogen, konnte dieser Trend die schleppende Lage im verarbeitenden Gewerbe nicht umkehren", sagte Yao Yu, Gründer von RatingDog. Positive Impulse kamen hingegen aus Südkorea. Dort übertrafen die Exporte im November die Erwartungen, angetrieben von einer Rekordnachfrage nach Halbleitern und einem Anstieg der Autoausfuhren.
Am Devisenmarkt stand der japanische Yen im Fokus. Spekulationen auf eine baldige Zinswende in Japan ließen die Währung zum Dollar aufwerten. Der Dollar verlor 0,4 Prozent auf 155,44 Yen. Zum chinesischen Yuan legte die US-Währung hingegen leicht auf 7,0735 Yuan zu. Gegenüber dem Schweizer Franken rückte der Dollar etwas auf 0,8040 Franken vor, während der Euro leicht auf 0,9323 Franken anzog.
Die Ölpreise legten zu, gestützt von der Entscheidung der Opec+, ihre Förderbremse beizubehalten. Zudem sorgten Sorgen über mögliche US-Maßnahmen gegen den Ölproduzenten Venezuela und die Unsicherheit bezüglich eines Friedensplans zwischen Russland und der Ukraine für Auftrieb. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 1,6 Prozent auf 63,40 Dollar. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI stieg um 1,7 Prozent auf 59,54 Dollar.
Die US-Börsen hatten am Freitag fester geschlossen und damit eine positive Vorgabe für den Handel in Asien geliefert. Anleger setzten auf eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed noch in diesem Monat. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 47.716,42 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,5 Prozent auf 6.849,09 Zähler, und der technologielastige Nasdaq zog um 0,7 Prozent auf 23.365,69 Stellen an.
(Bericht von Ankur Banerjee, Ellen Zhang, Ryan Woo, Jihoon Lee, Junko Fujjita and Makiko Yamazaki, geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)