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01.12.2025 /15:12:01
Fast 800 Tote bei Überschwemmungen in Südostasien

Palembayan, 01. Dez (Reuters) - In Südostasien sind bei Überschwemmungen und Erdrutschen nach einem Zyklon fast 800 Menschen ums Leben gekommen. Allein in Indonesien stieg die Zahl der Todesopfer am Montag offiziellen Angaben zufolge auf 604, zudem wurden 464 Menschen noch vermisst. In Thailand starben mindestens 176 Menschen, in Malaysia drei. Auslöser war ein seltener Tropensturm in der Straße von Malakka, der eine Woche lang für heftige Regenfälle und starken Wind sorgte. Die Rettungsarbeiten wurden dadurch erschwert.

In der Stadt Palembayan in der indonesischen Provinz Westsumatra wurde bei besserem Wetter das Ausmaß der Katastrophe sichtbar. Hunderte Menschen räumten Schlamm und Trümmer von den Straßen. Rettungsmannschaften suchten nach Vermissten. Der indonesische Präsident Prabowo Subianto machte sich bei einem Besuch in den betroffenen Provinzen persönlich ein Bild von der Lage. "Wir stellen uns dieser Katastrophe mit Widerstandskraft und Solidarität", sagte er. Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde wurden in Indonesien mehr als 28.000 Häuser beschädigt und 1,5 Millionen Menschen in Mitleidenschaft gezogen.

Die Zerstörung in Palembayan ist immens. Ganze Häuserreihen sind eingestürzt, Fahrzeuge wurden von den Schlamm- und Wassermassen mitgerissen. "Das waren die Häuser meiner Eltern, meines Bruders, auch meine Reismühle, jetzt ist alles weg", sagte Anwohner Muhammad Rais, der zwei Familienmitglieder verloren hat. "Uns ist nichts geblieben."

In Thailand waren den Behörden zufolge etwa drei Millionen Menschen von den Überschwemmungen in acht südlichen Provinzen betroffen. Das Militär wurde mobilisiert, um Menschen aus überfluteten Gebieten zu retten. Ministerpräsident Anutin Charnvirakul setzte eine Frist von sieben Tagen, bis die Bewohner in ihre Häuser zurückkehren können. In Malaysia befanden sich nach Angaben der dortigen Katastrophenschutzbehörde noch 11.600 Menschen in Notunterkünften.

Vorangegangen waren Monate mit tödlichen Wetterereignissen in Südostasien, darunter Taifune auf den Philippinen und in Vietnam. Wissenschaftlern zufolge werden extreme Wetterereignisse infolge der Erderwärmung häufiger auftreten.

(Bericht von: Willy Kurniawan, Stanley Widianto, Ananda Teresia, Panarat Thepgumpanat, Chayut Thepgumpanat, Danial Azhar; Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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